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Ein Graffito kommt selten allein

Wien/Salzburg – Die Frage, ob ein Graffito im öffentlichen Raum Kunst sei, macht Norbert Siegl beinahe wütend. „Graffiti sind eine der ältesten Kommunikationsformen der Menschheit, insofern haben sie eine kulturhistorische Berechtigung“, meint der Vorsitzende des Wiener Instituts für Graffiti-Forschung im Gespräch mit dem STANDARD. Aber nicht alle denken so. Haus- oder Autobesitzer, die über Nacht bunte Bilder oder Schriftzüge (sogenannte Tags) geschenkt bekommen, sprechen vielmehr von Vandalismus und Sachbeschädigung.
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Sprayer tauschen Gedanken aus

„Graffitis an Häusern: In der Klagenfurter Viktringer Straße betreiben Sprayer eine Art Gedankenaustausch. Auf öffentlichen Gebäuden sorgt Stadt für Entfernung solcher Kunstwerke, Private müssen sich selbst darum kümmern.
VON UTE MAYR
KLAGENFURT. Zuerst war´s ein Nazi-Symbol, am nächsten Morgen war´s ausgestrichen und „Gegen Nazis“ stand darunter. Zwischendurch wird die Mauer in der Viktringer Straße gereinigt. Lange bleibt sie aber nicht frei von Graffitis.
„Das ist ein ständiges Problem. Bei Graffitis an öffentlichen Gebäuden ist die Stadt für die Entfernung zuständig, Private müssen sich leider selbst darum kümmern“, sagt Bgm. Christian Scheider (BZÖ). In letzter Zeit sei es vermehrt zur Aufbringung von Nazi-Symbolen gekommen. Man bemühe sich, derartige Graffitis möglichst schnell zu entfernen. „Private können eine Anzeige gegen Unbekannt einbringen. Das ist aber meist nicht sehr erfolgreich. Am besten wäre es, den Sprayer auf frischer Tat zu erwischen“, so Scheider. An öffentlichen Flächen bemühe man sich, die „Kunstwerke“ schnell zu beseitigen. „Das ist im Interesse des Stadtbildes“, sagt Scheider.
Im Stadtgebiet selbst gibt es vier Möglichkeiten für Sprayer, dem künstlerischen Drang zu frönen. Eine davon liegt laut Vzbgm. Maria-Luise Mathiaschitz an der Rosentaler Straße beim Messegelände. Momentan ist die Wand frisch gestrichen und frei von Sprayarbeiten. „Weitere erlaubte Flächen sind bei der Stiege Kaufmanngasse, an der Unterführung Tarviser Straße und in der Funderstraße“, sagt Mathiaschitz.“

Aus der Kärntner Tageszeitung vom 19.Juni 2009. LINK