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Project Indigo

2021 - 2023

> CC-BY-SA 4.0, Geert Verhoeven

GERMAN: Das zweijährige Projekt INDIGO (INventory and DIsseminate Graffiti along the dOnaukanal) soll die Grundlage zur systematischen Dokumentation und Analyse von 6,6 km Donaukanal-Graffiti im Laufe des nächsten Jahrzehnts schaffen.

> INDIGO is funded by the Heritage Science Austria programme of the Austrian Academy of Sciences (ÖAW)

> projectindigo.eu

> #indigodonaukanal

Graffiti ist eine kurzlebige Form des Kulturerbes im Spannungsfeld zwischen materiell und immateriell, anstößig und ansprechend. Graffiti bringt Menschen zum Lachen, in Aufruhr und zum Nachdenken. All diese widersprüchlichen Merkmale findet man entlang des Wiener Donaukanals, einem Freizeit-Hotspot im Herzen der Stadt, berühmt für seine endlosen Graffiti.

Das zweijährige Projekt INDIGO soll die Grundlage zur systematischen Dokumentation und Analyse von 6,6 km Donaukanal-Graffiti im Laufe des nächsten Jahrzehnts schaffen. Die Einbindung der lokalen Graffiti-Gemeinschaft und regelmäßige Besuche des Kanals stellen eine rasche und farbgetreue Fotodokumentation der meisten neu entstandenen Graffiti sicher. Eine halbjährliche fotografische Gesamtaufnahme soll auch den Großteil der restlichen Graffiti erfassen. Alle Bilder werden zu detaillierten, verzerrungsfreien Orthofotos und Texturen für das 3D-Oberflächenmodell der Kanalufer verarbeitet. Somit wird INDIGO eine räumlich, spektral und zeitlich genaue Aufzeichnung aller möglichen Sprayings, Markierungen und anderer Werke persönlichen Ausdrucks erstellen, die (il)legal an den öffentlichen Oberflächen des Donaukanals angebracht sind.

Die räumliche Datenbank OpenAtlas verwaltet alle diese Daten, einschließlich Hilfsdaten (z.B. Videos) und relevanter Metadaten wie Stil, Künstlerpseudonym und Entstehungsdatum. Durch die maßgebliche Mitwirkung der Graffitikünstler/innen und die Zusammenarbeit mit diversen Wissenschafter/innen gewährleistet INDIGO die Korrektheit und Vollständigkeit der (Meta-)Daten. Die Verwendung der CIDOC CRM-Ontologie und ein neuartiger Thesaurus ermöglichen eine semantische Datenbankstruktur mit hierarchischen, graffitibezogenen Begriffen.

Diese Datenbank stellt eine räumlich-zeitliche Inventarisierung sämtlicher Graffiti entlang der zentralen Wiener Wasserstraße dar, wodurch sich auch der Projekttitel INDIGO: IN-ventory and DI-sseminate G-raffiti along the D-O-naukanal erklärt. Die Dissemination wird durch eine frei zugängliche Online-Plattform gewährleistet, die es erlaubt Graffiti innerhalb der INDIGO-Datenbank zu visualisieren, zu erforschen und abzufragen. Diese webbasierte Schnittstelle ermöglicht virtuelle Spaziergänge entlang des Donaukanals oder die Darstellung der Graffiti im Zeitverlauf; zudem unterstützt sie räumliche-zeitliche-semantische Anfragen wie “wo befinden sich politische Botschaften aus dem Jahr 2021” oder “welche Graffiti waren mehr als drei Monate sichtbar und zeigten Tiere”. So können kulturelle, ethische, rechtliche oder politische Diskurse von Graffiti erfolgen. Gleichzeitig regt die Größe der Datenbank zur Entwicklung von Methoden zur Analyse umfangreicher Bildsammlungen an.

Da die Speicherung im ARCHE-Repositorium die erforderliche digitale Langzeitarchivierung und den freien Download aller Daten sicherstellt, kann INDIGO die auf den urbanen Oberflächen markierten Gedanken und künstlerische Ausdrucksformen der Gesellschaft realitätsnah bewahren und verbreiten.

Geschichte der Graffiti-Writing-Bewegung in Wien

Seit 2013

GERMAN: Seit dem Jahr 2013 erforscht SPRAYCITY zusammen mit Vertretern der Szene die Geschichte der Writing-Bewegung in Wien unter Verwendung kunsthistorischer Methoden. Das Ziel dabei ist die Ursprünge und Entwicklung der Bewegung in Österreich wissenschaftlich zu erschließen.

> Privat finanziertes Forschungsprojekt

> Sichtung, Sammlung, Digitalisierung und Kategorisierung von Bildmaterial aus (privaten) Archiven und Sammlungen

> Das Buch Graffiti Wien #1 (1984–1999) ist im Dezember 2023 erschienen

> Ein weiterer Band ist in Arbeit

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