Züge, Lärmuschutzwände, Brückenpfeiler oder Bahnunterführungen werden immer wieder mit Graffitis „verziert“. In den letzten Wochen vermehrten sich die Fälle in gewissen Klagenfurter Bezirken. Auch die ÖBB sind stark betroffen.
Laut Polizei sind besonders Klagenfurt St. Martin und Waidmannsdorf betroffen. Die Sprayer vergessen beim Anbringen ihrer Kunstwerke aber, dass sie Sachbeschädigungen anrichten, deren Beseitigung viel Geld kostet. Allein die ÖBB zahlen pro Jahr eine halbe Million Euro für die Reinigung von Zügen und Anlagen.
Gefährliche Situationen
Besonders beliebte Ziele für die Sprayer sind Zuggarnituren und Objekte, die möglichst schwer zu erreichen sind, das sorgt für Anerkennung in der Szene. ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch warnt vor den Gefahren, in die sich die meist jungen Leute begeben: „Einen dreisten Fall hat es in Pörtschach gegeben. Die Sprayer haben sich im Gefahrenbereich bei der Lärmschutzwand aufgehalten. Der Zug ist mitten in der Nacht stehen geblieben. Der Lokführer hat sie in der Außenkamera gesehen und mitgefilmt. Binnen zwei, drei Minuten waren die Sprayer am Werk und haben den Zug beschmiert.“
Stundenlange Entfernungsarbeit
Die Entfernung der Lackkunstwerke dauert Stunden oder Tage. Oft müssen die Zügen nach einer intensiven Reinigung auch neu lackiert sowie Türen und elektronische Einrichtungen ausgetauscht werden, die durch den Spray verklebt wurden. Posch sagte, je nach Ausmaße kosten die Schäden von 2.000 bis 10.000 Euro. Es sei vor allem der Aufwand für die Mitarbeiter, die Farben in stundenlanger Arbeit zu entfernen. Bei einem ganzen Zug kommen zehntausende Euro zusammen, so Posch.
ÖBB-Graffiti-Datenbank
Pro Jahr gibt es 80 bis 100 Anzeigen wegen illegaler Graffitis in Kärnten. Jeder Vorfall wird fotografiert und ausnahmslos zur Anzeige gebracht, sagte Posch. Mit Hilfe der Polizei konnten heuer österreichweit 20 Täter ausgeforscht werden. Die „Werke“ werden fotografiert und hinterlegt. Wenn ein Sprayer dann anderweitig tätig werde, könnte man die Graffitis vergleichen, weil jeder Sprayer eine eigene Handschrift hat.
Im Falle einer Verurteilung müssen die Sprayer den finanziellen Schaden übernehmen. Einzelne Züge wie der Railjet werden von eigenen Wachdiensten beobachtet und Bahnhöfe, die nicht mehr mit Personal besetzt sind, werden mittels Videokameras kontrolliert.
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