GARS AM KAMP. Nackte Wände bringen ihre Augen zum Strahlen und ihre Kreativität zum Übersprühen: Sarah Kupfner, die 30-jährige Graffiti-Künstlerin.
Tips: Steckt hinter Ihrem Künstlernamen „SIUZ“ eine tiefere Bedeutung?
Sarah Kupfner: Nein, eigentlich nicht. Grundsätzlich geht es bei Graffiti unter anderem darum, seinen Künstlernamen in immer neuer Art und Weise zu schreiben, daher kommt auch der Ausdruck „Writer“. Nach einigen Kombinationen von Buchstaben sind für mich diese vier übrig geblieben, weil es mir den meisten Spaß macht, diese zu schreiben.
Tips: Wann und wie startete Ihre Kunst-Karriere?
Sarah Kupfner: Schon im Krabbelalter. Ich habe damals mit Lippenstift und Kugelschreiber meine ersten Wandbilder in der Wohnung hinterlassen.
Tips: Wie kamen Sie zu der Kunstform Graffiti?
Sarah Kupfner: Das weiß ich selbst nicht mehr so genau. Ich war einfach fasziniert von den großen und bunten Schriften, die ich in Wien gesehen habe und irgendwann, so im Alter von etwa zwölf, habe ich es dann selbst versucht. Es hat am Land aber kaum Möglichkeiten gegeben Dosen zu kaufen und legal zu malen, darum habe ich es bald wieder aufgegeben. Vor zirka fünf Jahren hat mein Partner mich aber wieder dazu animiert und von da an habe ich sozusagen erst richtig losgelegt.
Tips: Und was begeistert Sie so sehr daran?
Sarah Kupfner: Da gibt es eine Menge Gründe! Vor allem das Arbeiten mit ganzem Körpereinsatz auf derart großformatigen Flächen im öffentlichen Raum unter freiem Himmel hat es mir angetan. Mit keiner anderen Technik kann ich in so kurzer Zeit so viel Fläche bearbeiten und mich dabei auch so richtig austoben. Ich mag es auch wie die Bilder auf ihr Umfeld einwirken, dieses dabei verändern und wie umgekehrt die Umgebung die Wirkung des Bildes beeinflusst. Besonders belebend und anspornend finde ich auch die Treffen mit anderen „Writern“. In kaum einer Kunstrichtung gibt es meiner Meinung nach so intensives gemeinsames Schaffen, so viel Spaß und auch noch die Möglichkeit, dabei von einander zu lernen wie bei Graffiti. Es gibt auch viele Crews ( Gruppen von Leuten), die sich beim Malen zusammentun. Ich habe schon viele nette Leute kennen gelernt und eine tolle Gemeinschaft erlebt. Das ist für mich auch ein Teil der Faszination von Graffiti.
Tips: Haben Sie spezielle Lieblingsmotive?
Sarah Kupfner: Style und Character, also Schrift und Figur, sind die zwei Grundelemente im Graffiti. Sich in diesem Rahmen zu bewegen finde ich sehr fordernd und spannend. In letzter Zeit kombiniere ich gern dreidimensionale Schriftzüge mit Elementen aus der Umwelt. Dabei faszinieren mich vor allem Farbkombinationen und Strukturen –beispielsweise von Tieren und Pflanzen, aber auch Lebensmittel oder technische Bauteile können reizvoll sein.
Sarah Kupfner: Schon im Krabbelalter. Ich habe damals mit Lippenstift und Kugelschreiber meine ersten Wandbilder in der Wohnung hinterlassen.
Tips: Wie kamen Sie zu der Kunstform Graffiti?
Sarah Kupfner: Das weiß ich selbst nicht mehr so genau. Ich war einfach fasziniert von den großen und bunten Schriften, die ich in Wien gesehen habe und irgendwann, so im Alter von etwa zwölf, habe ich es dann selbst versucht. Es hat am Land aber kaum Möglichkeiten gegeben Dosen zu kaufen und legal zu malen, darum habe ich es bald wieder aufgegeben. Vor zirka fünf Jahren hat mein Partner mich aber wieder dazu animiert und von da an habe ich sozusagen erst richtig losgelegt.
Tips: Und was begeistert Sie so sehr daran?
Sarah Kupfner: Da gibt es eine Menge Gründe! Vor allem das Arbeiten mit ganzem Körpereinsatz auf derart großformatigen Flächen im öffentlichen Raum unter freiem Himmel hat es mir angetan. Mit keiner anderen Technik kann ich in so kurzer Zeit so viel Fläche bearbeiten und mich dabei auch so richtig austoben. Ich mag es auch wie die Bilder auf ihr Umfeld einwirken, dieses dabei verändern und wie umgekehrt die Umgebung die Wirkung des Bildes beeinflusst. Besonders belebend und anspornend finde ich auch die Treffen mit anderen „Writern“. In kaum einer Kunstrichtung gibt es meiner Meinung nach so intensives gemeinsames Schaffen, so viel Spaß und auch noch die Möglichkeit, dabei von einander zu lernen wie bei Graffiti. Es gibt auch viele Crews ( Gruppen von Leuten), die sich beim Malen zusammentun. Ich habe schon viele nette Leute kennen gelernt und eine tolle Gemeinschaft erlebt. Das ist für mich auch ein Teil der Faszination von Graffiti.
Tips: Haben Sie spezielle Lieblingsmotive?
Sarah Kupfner: Style und Character, also Schrift und Figur, sind die zwei Grundelemente im Graffiti. Sich in diesem Rahmen zu bewegen finde ich sehr fordernd und spannend. In letzter Zeit kombiniere ich gern dreidimensionale Schriftzüge mit Elementen aus der Umwelt. Dabei faszinieren mich vor allem Farbkombinationen und Strukturen –beispielsweise von Tieren und Pflanzen, aber auch Lebensmittel oder technische Bauteile können reizvoll sein.
Faszinierende Arbeiten der begabten „Sprayerin“: ein Bild mit dem Titel „Naschzeug“.
Tips: Welche Erfolge haben Sie bereits feiern dürfen?
Sarah Kupfner: Für mich ist jedes Bild oder Projekt, an dem ich mit Spaß werke und das ich mit Zufriedenheit fertigstelle ein Erfolg für sich. Besonders gut fühlt es sich an, wenn bei einer Auftragsarbeit oder Zusammenarbeit ein gutes Bild gelingt und alle Beteiligten am Entstehungsprozess und am Ergebnis Freude haben. Aus öffentlicher Sicht war sicher mein Anliegen, Wände in Horn zu legalisieren, eine anspruchsvolle Sache. Mit der Unterstützung vieler netter Leute habe ich dann die Flächen beim Freibad und der Arena für die Jugend zugänglich machen und auch Eröffnungs-Jams dazu organisieren können.
Tips: Ist es auch möglich, Sie für ein Graffiti zu beauftragen?
Sarah Kupfner: Selbstverständlich. Da gibt es viele Möglichkeiten Oberflächen mit Graffiti zu gestalten. Bei meinen Aufträgen waren schon Fassaden und Innenraumgestaltungen für Shops und Betriebe, z. B. der Indoor-Spielepark „MOKE“ oder Bilder für Wohnzimmer und Garagen dabei. Es bieten sich aber nicht nur Wände an: Auch schon ein Mercedes, der bei der Charity-Rallye „Dust&Diesel“ bis nach Afrika gefahren ist, ein Motorrad, einige PC-Gehäuse – sogenannte „Case-Mods“ – waren dabei sowie Artworks für Kleidung, Buchillustrationen und Instrumente. Interessant war auch die Zusammenarbeit mit der Speedgang von Servus.tv, wo ich mit meiner Kollegin Silv für einen Filmdreh zur sechsten Folge zwei alte City-Busse bemalt habe. Das Spektrum ist weit gefächert und das individuelle Entwerfen und Ausführen von Einzelstücken und Sonderlösungen nach Kundenwunsch ist unter anderem ein sehr interessanter Bestandteil. So bleibt meine Arbeit spannend und abwechslungsreich.
Tips: Organisieren Sie auch Ausstellungen? Wo kann man Ihre Werke bewundern?
Sarah Kupfner: Bei Gelegenheit nehme ich an Ausstellungen und Veranstaltungen teil, zum Beispiel jetzt im Dezember bei der 9. Urban-Art-Ausstellung in Cottbus oder letzten Sommer beim internationalen Writer-Treffen „Meeting of Styles“ in Mainz. Graffiti findet viel im öffentlichen Raum statt, daher sind meine Bilder an legalen Wänden in Horn beim Freibad oder in Wien zum Beispiel am Donaukanal oder an der Nordbrücke zu sehen. Auch freue ich mich über Besuch in meinem Freiluft-Atelier in Gars, wie das auch beim Tag des offenen Ateliers im Herbst möglich war. Bis Mitte dieses Jahres sollte auch meine Homepage fertig sein: www.siuz-artwork.com. Derzeit kann man einiges auf facebook oder tumblr zu meine Arbeiten finden.
Tips: Welche Projekte sind für 2013 geplant?
Sarah Kupfner: Die Illustration eines Romans, das abgestimmte Design zweier Rallyeautos, ein grenzübergreifender Graffiti-Workshop mit Tschechien zur Gestaltung eines Bahnhofs und ein Filmdreh für meine Homepage stehen derzeit am Programm. Auch möchte ich gern wieder beim nächsten „Meetings of Styles“ dabei sein und sobald es im Frühjahr wieder etwas wärmer wird, ist Saisonstart für mein Freiluftatelier. Ansonsten lass ich mich überraschen, was die Zeit so bringt.
Tips: Sie geben Workshops für Graffiti-Interessierte – wie kamen Sie auf die Idee und wie wird dieses Angebot angenommen?
Sarah Kupfner: Ich bin einmal gefragt worden, ob ich so etwas auch machen würde und habe spontan zugesagt. Seither haben sich einige Projekte mit Schulen und Jugendvereinen daraus ergeben. Es gibt viele kahle Flächen auf Schulgeländen und in unseren Städten, die etwas Farbe gut vertragen können und das sehe mittlerweile glücklicherweise nicht nur ich so.
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