"Sprayer kosten Millionen"


Von Christof Habres
Der Galerist Ernst Hilger präsentiert ein umfangreiches Street-Art-Projekt.

Wien. Er wurde zum ersten Mal verhaftet, als er sich auf dem Weg zu seiner ersten Museumsausstellung befand. Kaum hatte er sich aus der Anonymität seiner Graffiti-Künstler-Identität, die für interessierte Eingeweihte lediglich durch seine Tags (Signaturkürzel, das als Pseudonym der Street-Artists verwendet wird) erkennbar war, gewagt und sich einer tradierten Präsentationsform innerhalb der anerkannten Kunstrezeption zugewandt, klickten auch schon die Handschellen.

Insgesamt wurde der amerikanische Künstler Shepard Fairy, der sich von seinen Anfängen in den 1990er Jahren bis heute als einer der international bekanntesten Street-Art-Künstler etabliert hat, 16 Mal verhaftet. Weitere Arretierungen nicht ausgeschlossen. Denn er, der nun schon regelmäßig auf Ausstellungen in Galerien und Kunsthallen verweisen kann und im Jahr 2008 das weltweit bekannte Obama-Sujet „Hope“ kreiert hat, wird sich auch weiterhin unter seinem Tag „Obey“ öffentliche Flächen suchen, an die er seine Arbeiten platzieren kann.
Wandkunst als Zeichen
Das sei Teil seines künstlerischen Selbstverständnisses, wie er im Gespräch mit der „Wiener Zeitung“ bemerkt. Für Fairy ist es wichtig, dass Arbeiten einer Öffentlichkeit sichtbar machen kann, die er mit seinen Ausstellungen nicht in Galerien und Museen findet. Selbst wenn er sich schon ein Renommee als Künstler erarbeiten konnte, das es ihn ermöglicht, wie nun in Wien, eine überdimensionierte Arbeit mit der finanziellen und logistischen Unterstützung der Galerie Hilger und der Firma Ankerbrot zu realisieren. Er sucht bis heute diese Herausforderung, die er in seinem Fall als Kombination aus Mut und Aggression definiert. Und die er annimmt, wenn er seine Ideen zu Kunstwerken im öffentlichen Raum – nicht ganz im Sinne des Gesetzes – umsetzt. Seine Arbeit, die er für das Street-Art-Projekt „Cash, Cans & Candy“ an eine Außenmauer eines Silos der Ankerbrotfabrik gesprayt hat, ist die erste von drei, die im Zuge des Projekts auf dem Areal der Fabrik realisiert werden. Die Künstler Faith47 und Faile folgen im Juni.
Begleitet wird die Kunstaktion von einer von Katrin-Sophie Dworczak kuratierten Ausstellung mit demselben Titel, die in den Räumen der HilgerBrotKunsthalle und Galerie Hilger Next 40 österreichische und internationale Street-Art-Künstler präsentieren wird.
Die Kunstwerke an den Wänden der Silos der Ankerbrotfabrik werden als weithin sichtbare Zeichen bestehen bleiben und sollen der kulturellen Aufwertung des Grätzels dienen. Daher müssen die Organisatoren auch nicht eine Wiederinstandsetzung der grauen Mauern budgetieren.
Konserviert Graffitis!
Neulich hatte eine österreichische Boulevardzeitung „Sprayer kosten Millionen“ getitelt. Sie hat damit zwar den vermeintlichen „Schaden“ angesprochen, den Graffiti-Künstler mit ihren Werken anrichten.
Aber von einer anderen Warte aus betrachtet, hat das Blatt so unrecht nicht: Vergleicht man die Preise, die Werke von Jean-Michel Basquiat bei Auktionen vorletzte Woche in New York erzielt haben oder was Arbeiten von Künstlern wie Banksy und Fairy im Verkauf erzielen, dann kosten Sprayer tatsächlich Millionen.
Vielleicht wäre das Konservieren der Graffiti à la longue segensreicher für das Wiener Budget als deren Entfernung.
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