Hausbesitzer, Stadt, Asfinag und ÖBB kämpfen gegen Sprayer, die immer mehr Unterführungen und Fassaden im Raum Klagenfurt beschmieren. Im Ernstfall droht Tätern Haft.
Wirres Gekrakel, Schriftzüge, Namenskürzel: Kaum eine Fassade, Unterführung, Zaunsockel oder Mauer in Klagenfurt bleibt im Laufe ihres Daseins von Schmierfinken verschont, die sich – mehr oder weniger gekonnt – darauf verewigen. Dass es sich hierbei um Sachbeschädigung handelt, dürfte vielen wohl egal sein.
Den jeweiligen Hauseigentümern nicht. Neben zahlreichen Privatpersonen hat auch die Stadt regelmäßig mit beschmierten Haus- und Geschäftsfassaden zu kämpfen. „Die Reinigung ist jedes Mal mit hohen Kosten und hohem Aufwand verbunden“, ärgert sich Reinfried Oblasser, Chef der Immobilienverwaltung der Stadt, der eng mit Streetworkern zusammenarbeitet. Diese reinigen die Flächen mit Jugendlichen, die zum Teil für gemeinnützige Arbeit verurteilt worden sind. „Es helfen auch andere junge Leute mit, die fünf Euro pro Stunde bekommen“, erzählt Streetworkerin Brigitte Maurer. Sie bekomme ab und zu Anfragen von Privaten, die um Hilfe bitten. Auch diesen Sommer wird das Arbeitsprojekt der Streetworker fortgeführt – unter anderem am Lendkanal, wo die Mauern und das Häuschen für die Regulierung des Wasserstandes angesprayt worden sind.
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Das Messe-Parkhaus bekommt im Herbst eine eigene Zufahrt um rund 400.000 Euro.
Nachdem der Besitzer der kleinen Trafik in der Rosentaler Straße stadteinwärts bei der Klagenfurter Messe vor einiger Zeit in Pension gegangen ist, wird im Herbst das mit Graffiti besprayte Gebäude zum Teil abgerissen.
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Ein Wermutstropfen für junge Kreative wird der Abriss des Gebäudes sein. Für sie ist die Wand seit vielen Jahren eine der wenigen legalen Graffitiflächen in der Landeshauptstadt. „Wir haben bereits Gespräche geführt und sind auf der Suche nach Ausgleichsflächen“, versichert Geschäftsführer Hallegger.
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*Anmerkung der Spraycity.at Redaktion:
Nachdem bereits im Jahr 2011 die legale Graffitiwand in der Hasnerstraße (R.I.P. Hasnerstraße Hall of Fame Klagenfurt) abgerissen wurde, welche jahrelang eine vielfrequentierte Anlaufstelle für legales Graffiti in Klagenfurt war, verschwindet demnächst ein weiteres Stück Klagenfurter Graffiti Geschichte: Die „Hall of Fame“ in der Rosentaler Straße. Die im Jahr 2000 vom damaligen Bürgermeister Harald Scheucher freigegebene Graffitiwand war eine der ersten, offiziellen Graffitiflächen und hatte einen großen Teil zur Etablierung der Graffiti-Kunst in Klagenfurt beigetragen. Es bleibt zu hoffen, dass das jahrelange Versprechen der Klagenfurter Politik, eine neue legale Graffitifläche zu schaffen, nun endlich eingelöst wird – und nicht wieder pro forma ein paar Plakatwände freigegeben werden, die für die meisten Künstler nicht die nötigen Anforderungen bieten und daher nur von wenigen genutzt werden.
Am vergangenen Mittwoch besprühten unbekannte Täter im Gemeindegebiet von Radenthein bei insgesamt vier Gebäuden die Fassaden mit Graffiti. Die Schadenshöhe beträgt rund 2000 Euro. Die Täter konnten ausgeforscht werden.
Zwei 19-jährige Frauen und eine 16-jährige Jugendliche aus Radenthein waren geständig, die Hausfassaden durch Besprühen mit Lackfarben beschädigt zu haben, sie werden angezeigt.
Quelle: kleinezeitung.at
Fotos © LPD
Unbekannte Täter besprühten in der Nacht zum Dienstag auf dem Bahnhofsgelände in Übelbach eine Zuggarnitur und einen Elektrosteuerwagen mit Graffiti.
Unbekannte Täter verunstalteten zwischen Montag und Dienstag einen am Bahnhofsgelände in Übelbach abgestellten Elektrotriebwagen auf der gesamten Länge von etwa 42 Metern. Zudem wurde ein abgestellter Elektrosteuerwagen auf einer Länge von etwa zehn Metern besprüht. Es waren die Schriftzüge „Ramos“ und „Ramos 69!“ sowie die Worte „FUCK COPS!“ zu erkennen. Zweckdienliche Hinweise sind erbeten an die Polizeiinspektion Übelbach, 059133/6153.
Quelle: kleinezeitung.at
Ein Unbekannter besprühte ein Werbeplakat, ein Gebäude und eine Spielerbank mit Graffiti. Die Höhe des Sachschadens ist nicht bekannt.
In der Nacht auf Sonntag beschädigte ein bisher unbekannter Täter bei einer Sport- und Freizeitanlage in Klagenfurt ein Werbeplakat aus Metall, die Außenwand eines Gebäudes sowie eine Spielerbank, in dem er mit rotem, schwarzem und grünem Lackspray mehrere Schriftzüge (Graffitis) aufsprühte.
Die genaue Schadenshöhe ist derzeit nicht bekannt.
Quelle: kleinezeitung.at
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Die fünf Schüler hatten mit gestohlenen Spraydosen u.a. eine Unterführung, Bäume und eine Garagenwand mit Schriftzügen beschmiert
BEZIRK LIEZEN. Der Polizei Schladming gelang es, fünf Schülern (12 bis 16) mehrere Sachbeschädigungen durch Graffiti nachzuweisen. Zwischen Mitte September und Mitte Oktober hatten die Jugendlichen u.a. Bäume, Asphalt, ein Umspannwerk, eine Garagenaußenwand und eine Unterführung mit diversen Schriftzügen besprüht.
Die verwendeten Spraydosen hatten drei der fünf Burschen zuvor von einer Baustelle in Schladming geklaut. Bei den Sprühaktionen fungierte ein Teil der Jugendlichen als Aufpasser, während die anderen die „Kunstwerke“ vornahmen und sich dazu teilweise vermummten. Der entstandene Sachschaden beträgt rund 3.000 Euro.
Quelle: Regionews.at
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Das Leben ist hart und eintönig genug, Witz und Farbe müssen her schreibt Egyd Gstättner in seiner Kolumne „Quergedacht“.
Der November ist da: Grau wird das Land, grau die Stadt, novembermausgrau wie die Brücken und Pfeiler und Stützwände der ÖBB das ganze Jahr sind – oder wären, würden nicht ein paar vermummte kreative Jugendliche ein bisschen Witz und Farbe in dieses Grauingrau bringen. Früher Sgrafitto, heute Graffiti: Das Leben ist hart und eintönig genug!
Dass die ÖBB die jungen Hobbyspraykünstler anzeigen und vor Gericht zerren, zeigt, dass das Kunstverständnis ihres Managements nicht hoch genug entwickelt ist, um zwischen Sachbeschädigung und Kunst, zwischen Vandalismus und Expressionismus zu unterscheiden. Hält die Bahn ihre novembergrauen Pfeiler, Mauern, Stützwände für schön? Für inspirierend? Für belebend? Für seelenstärkend? Sachbeschädigen könnte man sie höchstens mit einem Pressluftbohrer, gewiss nicht mit einem Sprühfläschchen!
Wenn ich mir vergegenwärtige, wie viele Menschen auf der Welt und auch in diesem Land vor den Zug gegangen sind und ein schreckliches Ende genommen haben, weil sie das Grauingrau des Lebens nicht ertragen haben, dann müsste doch gerade die Bahngesellschaft ein dringendes Interesse daran haben, das Grau aus dem öffentlichen Leben hinaus zu zwingen! Anstatt die „lackverstunkenen Jugendlichen“, die Kapuzenkünstler anzuzeigen, müsste man sie doch im Gegenteil dazu animieren, die grauen Monster in der Tradition des fantastischen Realismus zu bemalen und zu dekorieren. Gestaltungswettbewerbe und Preisausschreiben sollte die ÖBB ausrufen, zum Beispiel mit dem Slogan „Paint another brick in the wall!“ – so lange, bis es keine grauen Brücken mehr gibt, keine grauen Pfeiler, keine grauen Mauern. Und es ist eine der wenigen erfreulichen Geschichten hier, dass die Richterin den Fall – wenigstens in der Quintessenz, im Urteil, im Freispruch – genauso gesehen hat wie ich.
Ordinäres, Vulgäres habe ich in den Werken der Lendkanalbetonkünstler bei meinen Spaziergängen selten wahrgenommen, Humorvolles, manchmal Galgenhumorvolles, hingegen schon. Ausgerechnet hier in diesem Grauingrau in Riesenlettern aufzufordern ENJOY LIFE! – das hat etwas von Monty Python, wenn Brian und seine Mitgekreuzigten am Kreuz schunkeln und pfeifen: ALWAYS LOOK AT THE BRIGHT SIDE OF LIFE! Da fährt die Eisenbahn drüber!
Zweitägiger Graffiti-Bewerb bei der Helmut-List-Halle.
Zugegeben, die 150 Meter lange Wand bei der Wiese vor der Helmut-List-Halle wurde schon bislang von so manchen Graffiti geschmückt – doch formatfüllend und künstlerisch wertvoll wird die Angelegenheit erst in diesen Tagen: Am morgigen Freitag sowie am Samstag steigt der „Internationale Graffiti-Contest“ – der größte in Graz, wie die Veranstalter (Verein „More Elements“ und List-Halle) betonen. Jeweils ab zehn Uhr packen 16 internationale Künstler ihre Spraydosen aus und legen zum Thema „Smart City/Smart Living“ los. Und: Der Sieger erhält den Auftrag, ein Styriarte-Bühnenbild zu gestalten. Im Anschluss an die Preisverleihung startet Samstagabend die große Abschlussparty. Infos unter www.helmut-list-halle.com.
Quelle: kleinezeitung.at
Zum dritten Mal findet in Fürstenfeld das „Graffiti Art Festival“ statt. Internationale Künstler arbeiten mit Jugendlichen an Streetart, dazu kommt heuer noch ein Filmprojekt.
Es wird gesprayt, geschnitten, gebastelt und gedreht. Am ehemaligen Gelände der Tabakwerke in Fürstenfeld herrscht reges Treiben. Die Graffitikunst hat mit dem „Graffiti Art Festival Styria“ wieder Einzug gehalten. Das einwöchige Festival, das sich in den vergangenen Jahren auch bereits international einen Namen gemacht hat, lockte heuer wieder Jugendliche aus verschiedensten europäischen Ländern nach Fürstenfeld, um die bunte Welt des Graffiti für sich zu entdecken. „Kunst umfasst nicht nur die klassische Kunst, sondern eben auch moderne Gattungen wie Graffiti“, sagt Organisator Norbert Lipp. Ziel des Festivals sei es, das Interesse an der Kunst zu wecken und zu zeigen, dass Kunst sehr spannend sein könne.
Den kompletten Artikel gibt es hier.
Dietmar Wanko ist der Kunst wegen zum Globetrotter geworden. Er reist dorthin, wo es schöne Graffitis gibt und verewigt sie auf seinen Fotos.
Dietmar Wanko (l.) kann es nicht lassen und reist den Graffitis hinterher. Frank Peter Hofbauer eröffnete seine Ausstellung Foto © Rois
Bereits zum dritten Mal dürfen wir Dietmar Wanko mit einer Ausstellung bei uns begrüßen“, freute sich Brucks Kulturstadtrat Frank-Peter Hofbauer. Graffitis haben es dem gebürtigen Obersteirer, der seit Jahrzehnten in Vorarlberg lebt, seit mehr als 40 Jahren angetan.
Weltweit ist er unterwegs, um diese oft nur kurzlebigen Gemälde zu fotografieren. Als „urbane Verzauberungen“ bezeichnet Wanko selbst diese Kunstform, die für ihn einfach zu einem Stadtbild dazugehören „wie ein Fußballplatz oder eine Kirche“.
79 Fotografien von besonders ausdrucksstarken Graffitis aus Berlin, Frankfurt, Johannesburg, Zürich, New York, Paris, London oder Peking sind nun in Bruck ausgestellt. Die sehenswerte Ausstellung nennt sich „Graffiti around the world“. Auf die bisherigen Werke von Wanko werden noch weitere folgen. Davon erzählte Wanko bei der Vernissage. „Zwar denke ich ans Aufhören und habe das meiner Frau auch schon versprochen. Aber dann kamen Anrufe, dass es in Valencia, Hamburg, Singapur, Lissabon oder in Dresden großartige Graffitis gibt. Und dass ich die unbedingt fotografieren soll. Da sage ich natürlich wieder Ja.“
Obwohl Graffitis über 4000 Jahre alt sind, wie Hofbauer schilderte, seien sie „immer eine zeitgemäße Kunstform und tragen die Kurzlebigkeit in sich“. Die Bilder sind bis 13. Oktober in der Brucker Kulturhaus-Galerie ausgestellt.
Ausstellung: Montag bis Freitag 10 bis 12.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr. Samstag 10 bis 14 Uhr, Sonntag 15 bis 18 Uhr.