Sonntagvormittag waren Sprayer auf ihre Art fleißig. Am Bahnhof St. Valentin wurden vier ÖBB-Fahrzeuge besprüht.Jetzt ist die Polizei am Zug.
St.Valentin.Die Ruhe des Sonntagvormittags auf einem Abstellgleis des Bahnhofes in St. Valentin nützte eine unbekannte Gruppe von Graffiti-Sprayern aus. Die unbekannten Täter hinterließen riesige farbige Schriftzüge auf vier Fahrzeugen der ÖBB. Die Polizei ist den verhinderten Künstlern nun wegen schwerer Sachbeschädigung auf den Fersen.
Eine Lokomotive und drei Waggons benutzten die Sprayer für ihre farbigen Botschaften. Zwischen 8.30 Uhr Früh und 13.30 Uhr machten sie sich am Zug, der am Hinterstellungsgleis des Bahnhofes abgestellt war, ans Werk. Wenig Sinn gebende Worte wie „Olta“ oder „Fensta“ lassen wenig Rückschluss auf die Motivation der Täter zu. Wegen der Verschiedenartigkeit der Schriftzüge geht die Polizei von einer Tätergruppe aus. Der für die ÖBB entstandene Schaden ist mit 20.000 Euro jedenfalls enorm. Pro besprühtem Fahrzeug wird ein Schaden von rund 5000 Euro veranschlagt.
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Der Sprayer, der sich selbst als „Staatsfeind Nummer 1“ feierte, wurde am Donnerstag verhaftet.
Lange wurde nach ihm gesucht, nun dürfte „Puber“ von der Polizei festgenommen worden sein, das berichtet das Szene-Magazin Vice. Der Sprayer, der sich selbst als „Staatsfeind Nummer 1“ feierte, wurde Donnerstagvormittag verhaftetet.
„Um 10.30 Uhr stand die Polizei vor der Türe und fragte nach drei verschiedenen, ähnlich klingenden Namen, die wir alle noch nie gehört hatten. In der Wohnung fanden sie recht schnell Pubers Zimmer“, schildern zwei Mitbewohner dem Magazin.
Laut den Mitbewohnern soll Puber noch versucht haben, über das Dach zu fliehen, die Beamten hätten ihn aber abgepasst und schließlich in Handschellen abgeführt.
Quelle: kurier.at
Foto: Peter Temel
Ein Name soll an jeder Hauswand stehen, meint der Sprayer. Ein Wiener Kriminalist will das nun verhindern.
In einschlägigen Foren wird „Puber“ als Grippe und Plage beschrieben, die von Zürich auf Wien übertragen wurde. Tatsächlich sorgt der Sprayer für gehöriges Aufsehen in der Stadt. Der Schaden geht bereits in die Zigtausende. Die Polizei hat einen Beamten des Landeskriminalamtes abgestellt, nur um ihn zu fangen. Dabei weiß man mittlerweile, wer sich hinter dem Phantom versteckt – doch das reicht noch nicht, um ihn zu überführen.
Im Frühjahr 2012 hat der Spuk vor allem in Wien-Josefstadt begonnen. Seither finden sich die Puber-Schriftzüge in halb Wien. Der Schweizer bricht alle Gesetze der Szene und übermalt auch fremde Graffitis in Serie. Quantität statt Qualität steht bei ihm im Vordergrund. Sein Tag, wie die Schriftzüge genannt werden, ist künstlerisch wenig wertvoll. „Ich will überall meinen Namen sehen, auf jeder Wand“, sagte er vor Jahren gegenüber dem Schweizer Tagesanzeiger.
Fest steht, dass „Puber“ in Wien bereits über 50.000 Euro Schaden angerichtet hat und 29 Jahre alt ist. Geboren wurde er in Zürich. Kritik verträgt er nicht. Das Magazin the gap nannte ihn „Puber“tär, worauf die Redaktion eines Nachts von ihm vollgeschmiert wurde. Es soll auch schon zu Schlägereien zwischen „Puber“ und echten Graffiti-Künstlern gekommen sein.
In der Szene wird er gehasst. Auch weil die Polizei nun vermehrt unterwegs ist, um Sprayer zu kontrollieren. Erst am Freitag wurde wieder einer auf frische Tat erwischt. Doch „Puber“ stellt sich ziemlich schlau an, weiß man auch bei der Polizei. Er verwendet sogar unterschiedliche Fabrikate bei den Spraydosen, damit ihm nicht nachgewiesen werden kann, dass er für die gesamten Schriftzüge verantwortlich ist.
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Den kompletten Artikel gibt es hier.
Dem „Stadtfeind Nr. 1“ ist eine Ausstellung gewidmet.
Im Wirr in der Wiener Burggasse werden neuerdings Fotos ausgestellt, auf denen die Arbeiten von Puber zu sehen sind. Sie wissen schon, jener anonyme Sprayer, der angeblich aus der Schweiz kommt und neuerdings in Wien umtriebig ist. Geht man durch die Straßen der Bundeshauptstadt, dann gibt es kaum noch Fassaden, an denen Puber nicht vorbeigekommen ist. Der Sprayer ist scheinbar unermüdlich, zieht Nacht für Nacht mit diversen Farbdosen durch die Straßen und hinterlässt seine „Duftmarken“ überall: an Gebäudewänden, auf Rollläden, Straßenbänken, Fenstern und diversen Gegenständen. Einige Tags hat der Wiener Rechtsanwalt Gregor Grubhofer mit seiner Kamera dokumentiert. Die Bilder sind nun bis Ende Oktober im Wirr zu sehen bzw. käuflich erhältlich.
Während die Taten von Puber für einige „das Letzte“ sind, als Schmierereien oder „Trash“ bezeichnet werden und ihn viele hinter Gitter bringen möchten, sieht das Grubhofer anders. Für ihn ist Puber ein Künstler: „Wenn Arnulf Rainer und Hermann Nitsch Künstler sind, dann auch Puber. Was er zur vollkommenen Anerkennung seiner Kunst zu benötigen scheint, wäre somit eine gerichtliche Verurteilung, eine Professur an der Wiener Kunstakademie und die Errichtung seines eigenen Museums“, so der Rechtsanwalt bei seinem Vortrag anlässlich der Eröffnung der Ausstellung.
Für Grubhofer macht Puber auf eine andere Art das, was man als Narzissmus oder als Ego-Shooting zusammenfassen könnte: Während sich andere via Facebook selbst darstellen, so viele Likes und Freunde wie möglich sammeln, will Puber einfach seinen Namen überall sehen. Nicht mehr und nicht weniger.
Ab 1500 Euro ist man dabei
Die Ausstellung soll einen öffentlichen Diskurs über Graffiti, Vandalismus und Kunst anregen und folgende Fragen aufgreifen: Warum wird manche Kunst zu absurden Preisen verkauft? Wie sieht es mit dem Handeln von Künstlernamen aus? Und so werden die Arbeiten im Wirr auch zu horrenden Preisen angeboten: Für „Die unsichtbare Hand“ muss man 3000 Euro hinblättern. Bei diesem Ausstellungsstück handelt es sich um einen Sprayer-Handschuh. Das Stück ist in einem Objektrahmen eingefasst (siehe Bild oben) und wurde angeblich von Puber, der „persönlich bei der Ausstellung gewesen sein soll“, signiert. Aha. Mittlerweile nehmen die Puber-Diskussion etwas bizarre Formen an. Warum schaut eigentlich Banksy nicht wieder mal in Wien vorbei…?
Quelle: kurier.at
„Respektlos“: „Puber“-Schriftzug über der Arbeit des belgischen Street-Artist Roa in der Schadekgasse. – Foto: Karl Oberascher
Ein Sprayer hinterlässt seit Wochen sein Pseudonym „Puber“ auf Wiens Wänden und macht sich damit viele Feinde.
Die Zeiten, in denen man mit Graffiti noch einen handfesten Skandal auslösen konnte, scheinen längst vorbei zu sein. Mittlerweile stellen Städte und Gemeinde Flächen zur Verfügung, auf denen sich Sprüher austoben können. Ob Shepard Fairy, Banksy oder der Belgier Roa – alle haben sie schon ihre Spuren in Wien hinterlassen. Oft ganz legal. Durch die gewachsene Anerkennung von Street Art, haben auch Graffitis einen Image-Boost erfahren.
Spielregeln
Solange sich jeder an die neuen Spielregeln hält, ist alles gut: Keiner übermalt Werke des anderen – und bitte keine Schmierereien und politischen Sprüche an Hausmauern. Mit den frühen Ausprägungen des Graffiti hat das nicht mehr allzu viel gemein. Da ging es im New York der 1970er einmal darum „All City“ zu sein. Überall sollte der eigene Namenszug (Tag) des Sprayers in der Stadt zu sehen sein – egal wo.
Auf diese Wurzeln beruft sich ein zurzeit in Wien tätiger Sprayer. „Puber“ will einfach „seinen Namen überall sehen“, erzählte er 2010 dem Tagesanzeiger aus seiner Heimatstadt Zürich. Mehr Informationen über den Sprayer lassen sich nicht finden. Drei Jahre später hat er seine Zelte offenbar in Wien aufgeschlagen und stellt die Szene vor eine längst beantwortet geglaubte Frage: Sind Graffiti Vandalismus oder Kunst?
Vandalismus oder Kunst?
Neben Hauswänden hat er in Wien auch eine von der „Inoperable Gallery“ initiierte Arbeit von Roa in der Schadekgasse übermalt – viele würden wohl sagen „beschmiert“. Verständnis für diesen „New York Style“, wie er ihn in dem Interview mit dem Zürcher Tagesanzeiger bezeichnet hat, gibt es nicht. „Die Arbeiten von anderen zu übermalen, ist respektlos“, sagt ein Kenner der Graffiti-Szene im KURIER-Gespräch. Etwas, was Wien bisher noch nicht gewohnt war. Aber auch für andere Städte wie Berlin, wo es generell eine aggressivere Szene gibt, ist das Beschmieren von anderen Arbeiten eigentlich ein No-Go.
Dass „Puber“ vor einigen Wochen auch noch die Zeichnungen an einem Kindergarten im siebten Wiener Gemeindebezirk übermalt hat, rief schließlich sogar Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger auf den Plan. „Das war in den letzten Wochen wirklich massiv“, sagt Blimlinger im KURIER-Gespräch. Von dem Schild mit dem freundlichen Hinweis, dass das Übermalen von Kinderzeichnungen „das Letzte“ sei, ließ sich Puber freilich nicht einschüchtern. Das zeigt auch die Antwort des Sprayers: Das Schild des Bezirkvorstehers wurde erneut mit einem Tag versehen. Blimlinger hat den Fall jedenfalls zur Polizei weitergetragen. Da habe aber noch keine Spur, um wem es sich bei dem Sprayer handelt.
Aggressiv
Dass mit dem Puber nicht gut Kirschenessen ist, musste kürzlich das heimische Magazin The Gap feststellen. Nach einem kritischen Artikel über „Puber“ beschmierte dieser über Nacht die Fassade des Büros im 4. Wiener Gemeindebezirk. Chefredakteur Stefan Niederwieser will sich davon nicht einschüchtern lassen. „Sein ‚Fuck Off‘-Geschmiere am Eingang zeigt, dass da jemand nicht mit einer freien Presse umgehen kann, die seine Aktivitäten auch kritisiert.“ Man wolle jetzt einmal die Kamerabilder auswerten. Vielleicht findet sich „Puber“ ja dort.
Auf die Frage im Zürcher Tagesanzeiger, ob er Respekt vor dem Eigentum anderer habe, sagt er: „Doch, schon. Wenn einer arme Leute abzockt oder einem Mädchen die Handtasche klaut, ist das für mich schon schlimm. Aber ich bin sicher, das kommt irgendwann einfach auf dich zurück. Ich glaube sehr an Karma und so. Wie eine Waage, die immer ausgeglichen ist. Sprayen hat definitiv keinen Einfluss auf die Waage.“ Man wird sehen.
Mehr Fotos hier.
Großputz: Die Täter, die dieses Spraywerk hinterließen, sind den ÖBB schon bekannt. Geschnappt werden Täter trotzdem selten. Wenn, dann müssen sie sehr hohe Schadenszahlungen leisten. – Foto: Deutsch Gerhard
Die ÖBB kämpfen gegen Graffiti. Schadenszahlungen werden den Tätern oft zum Verhängnis
In großen blauen Buchstaben steht „I love U“ auf der S-Bahn-Garnitur geschrieben. Daneben ein großes rotes Herz mit der Aufschrift „Für Naomi“. Alle drei Waggons des über Nacht abgestellten Zuges wurden mit ähnlichen Graffiti beschmiert. „Das waren sechs Sprayer. Wir kennen sie schon. Das sind sowieso immer die gleichen“, konstatiert ÖBB-Graffiti-Spezialist Andreas Schafhauser beim Anblick der Garnitur in der Hauptwerkstätte in Wien-Floridsdorf. Hier werden die angesprühten Züge gereinigt.
Die Graffiti-Sprayer verursachen enormen Schaden. 2012 waren es in Österreich knapp 3,5 Millionen – 1,2 Millionen allein bei den ÖBB. 100.000 Euro mehr als im Vorjahr. „Das Gefährliche ist, dass die Sprayer Sicherheitshinweise übermalen, die für die Einsatzkräfte wichtig sind“, erklärt Schafhauser.
Die Reinigung der besprayten Züge kostet viel Zeit und Geld. – Foto: Deutsch Gerhard
Aufwendige Reinigung
Deswegen werden angesprühte Garnituren möglichst schnell aus dem Verkehr gezogen und gereinigt – und das per Hand. Vier Arbeitsschritte sind dafür notwendig: Erst wird ein spezielles Graffiti-Gel aufgetragen. Dieses löst die Sprayfarbe, ohne die Lackierung des Zuges zu beschädigen. Danach folgt ein flüssiges Lösungsmittel, die Grundreinigung und zuletzt das Absprühen mit Wasser. Knapp fünf Stunden brauchen zwei Graffiti-Entferner, um die Liebeserklärung vollständig zu beseitigen. Kosten: rund 4000 Euro – auf denen die ÖBB in den meisten Fällen sitzen bleiben.
Die Graffiti auf den öffentlichen Verkehrsmitteln sind im Auge des Gesetzes eine Sachbeschädigung. Übersteigt der Schaden 3000 Euro, wird es sogar als schwere Sachbeschädigung gewertet. Dafür drohen den Sprayern bis zu zwei Jahre Haft – wenn sie überhaupt gefasst werden. Denn die Aufklärungsquote bei Sachbeschädigungen ist gering: Österreichweit wurden 2012 nur 20 Prozent aller Fälle geklärt, in Wien gar nur fünf Prozent.
Zudem sind die Sprayer oft vermummt. „Solche Delikte passieren meist in der Nacht, die Täter tragen Handschuhe, sodass kaum Spuren bleiben“, erklärt Thomas Keiblinger von der Wiener Polizei.
Um der Sprayer habhaft zu werden, vernetzen sich die Verkehrsbetriebe in Europa. Denn auch die Sprayer sind international vernetzt. Wird einer irgendwo in Europa erwischt, wird sein Tag (Künstlername, mit dem ein Sprayer seine Bilder versieht, Anm.) in den internen Datenbanken gesucht. So können einem Sprayer weitere Taten nachgewiesen werden.
Die Sprayer verdecken oft wichtige Sicherheitshinweise. – Foto: Deutsch Gerhard
Seltene Erfolge
Der 27-jährige Mark-Christian Z. wurde erwischt: Der Sprayer aus dem Burgenland wurde vor einigen Wochen am Wiener Westbahnhof gefasst. Auf seiner Kamera befanden sich 140 Fotos von Graffiti. Ihm wird ein Schaden von mehr als 100.000 Euro zugeschrieben.
Diese Summe wird der junge Mann – sollte er verurteilt werden – an die ÖBB zurückzahlen müssen. „Meist werden Ratenzahlungen vereinbart. Doch auch diese können die Zukunft der jungen Menschen zerstören“, gibt Hermann Schmidt von der ÖBB-Konzernsicherheit zu.
„Deswegen ist es wichtig, dass die Jugendlichen – denn die meisten Sprayer sind zwischen 15 und 22 Jahre alt – verstehen, welche Konsequenzen das hat.“ Zudem begeben sich die Sprayer oft in Lebensgefahr, wenn sie über die Gleise zu den abgestellten Zügen gehen.
Die ÖBB versuchten es vor Jahren mit Aufklärungsarbeit an den Schulen. „Aber viele Schüler sind einfach aufgestanden und gegangen“, bedauert Schmidt die Reaktionen.

Die Züge werden händisch gereinigt. Das dauert etwa fünf Stunden. – Foto: Deutsch
Orte, an denen legal gesprayt werden darf
Sprayen muss nicht immer im Verbotenen passieren. Legal gesprayt werden darf auf diesen acht Wänden in Wien:
Leopoldstadt Obere Donaustraße 43–45b/Rampe am Donaukanal.
Mariahilf Esterházypark (Käfig).
Alsergrund Beim Ausgang der U4-Station Rossauer Lände, entlang des Donaukanals. Beim Aufgang zum Skaterplatz im Arne-Carlsson-Park.
Ottakring Spielplatz am Yppenplatz.
Hernals Spielplatz Lidlgasse.
Döbling Nussdorfer Lände, entlang des Donaukanals.
Floridsdorf Nordbrücke, Uferverbauungen, etwa 90 Meter lang. www.wienerwand.atAuf dieser Seite bietet die Stadt Wien Graffiti-Künstlern legale Flächen an. Kennzeichen ist die Wiener Taube.
„Die Stadt wird bunter: Graffiti am Donaukanal – Foto: Uwe Mauch
Danke, Sprayer! Die Botschaft des einen oder anderen Graffitis entlang des Donaukanal-Radwegs verstehe ich zwar auf die Schnelle nicht. Dennoch bietet ihr mir willkommene Abwechslung auf dem Weg zur Arbeit, eine farbenfrohe Alternative zu den sonst mausgrauen Betonstelzen der Stadtautobahn. Ich tät auch keinen Zuckaus kriegen, wenn man euch ein paar U-Bahn-Züge zur straffreien Bemalung überließe. Als Ausdruck einer Stadt, die tatsächlich uns gehört. Und die Fahrgäste prämieren den schönsten Zug!“
Via kurier.at / Meinung
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27-Jähriger soll für über 100 Taten verantwortlich sein. Schaden von 100.000 Euro.
Wenn die Justiz einen Graffiti-Sprayer zur Fahndung ausschreibt, muss es sich wohl um einen dicken Fisch handeln. Genau einen solchen fassten nun Polizisten am Wiener Westbahnhof am Montagnachmittag im Zuge einer Routinekontrolle.
Die Behörde hatte Mark Christian Z., einen 27-jährigen Burgenländer, seit Mitte Februar im Visier. Damals erwischten ihn Beamte in flagranti, als er drei Sprayer filmte, die gerade einen Wiesel-Waggon der ÖBB „verzierten“. Das Trio entkam, nur W. landete auf der Polizeiinspektion und kam in Erklärungsnot. Denn auf seiner Kamera sicherten die Beamten eine Bildergalerie aus den vergangen fünf Jahren, bestehend aus 140 Graffiti-Aufnahmen. Wie er zu den Fotos komme, fragten die Polizisten. Er sei „Fotokünstler. Ich habe nur fotografiert.“
Nach der Einvernahme tauchte W. unter. Die Staatsanwaltschaft Wien schrieb ihn, da er zumindest als Mittäter infrage kommt, zur Fahndung aus. Am Montag lief er einer Einheit der Bereitschaftspolizei in die Arme. Bei sich trug er einen Rucksack, in dem sich seine Kamera sowie Spraydosen befanden. Über W. wurde die U-Haft verhängt. Ihm lastet die Behörde nämlich auch mehrere Säure-Einsätze an.
Flusssäure
An mehreren Schauplätzen soll das Kontaktgift „Flusssäure“ aufgetragen worden sein. Offenbar könnten die Schmierer ihre Farben und Lackstifte mit der für Menschen gefährlichen Chemikalie versetzt haben, damit sich ihre Motive in die Oberflächen ätzen und nicht mehr entfernen lassen. In Deutschland mussten mehrere Personen, die auf Haltestellen Kontakt mit Säure-Graffitis hatten, ins Spital.
Ob es im vorliegenden Fall Verletzte gibt, ist unklar – ebenso wie der Sachschaden, der laut Polizei die Hunderttausend-Euro-Grenze klar überschreiten wird.
Hoher Schaden
Allein 1991 Anzeigen wegen Sachbeschädigung gab es im Vorjahr in Wien, dazu kommen 82 wegen schwerer Sachbeschädigung. Diese liegt dann vor, wenn der Sprayer mehr als 3000 Euro Schaden verursacht. Insgesamt wurde in Österreich ein Schaden von knapp 3,5 Millionen Euro angerichtet.
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27-Jähriger soll für über 100 Taten verantwortlich sein. Schaden von 100.000 Euro.
Erwischt hatte man den jungen Mann bereits im Februar als er mit zwei Freunden einen sogenannten Wiesel-Zug angesprüht hatte. Er wurde als Einziger erwischt und hatte damals angegeben als Fotokünstler „nur gefilmt haben“. Praktischerweise fanden sich im Speicher der Kamera mehr als 140 derartige Aktionen samt Datum. Dennoch ist der 27-Jährige nur teilgeständig und verrät auch seine Freunde nicht.
Neben den Graffiti-Delikten soll der Beschuldigte stark ätzende Flusssäure mehrmals auf Fensterscheiben in Zügen und auf Glasflächen in Wartehäuschen aufgetragen haben. Warum, blieb vorerst im Dunkeln.
Hoher Schaden
Allein 1991 Anzeigen wegen Sachbeschädigung gab es im Vorjahr in Wien, dazu kommen 82 wegen schwerer Sachbeschädigung. Diese liegt dann vor, wenn der Sprayer mehr als 3000 Euro Schaden verursacht. Insgesamt wurde in Österreich ein Schaden von knapp 3,5 Millionen Euro angerichtet.
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