In den USA kennt ihn jeder: Fairey ist neben Banksy einer der berühmtesten Street-Art-Künstler. In Wien hat er jetzt ein Mural und eine Ausstellung gestaltet. Ganz legal
Kaum in Wien angekommen, hatte Shepard Fairey der Stadt schon seine Handschrift aufgedrückt. Über Nacht prangte auf einem Bauzaun in Margareten plötzlich sein berühmter „Giant“. Die maskenhafte Visage des Profi-Wrestlers André the Giant hatte der Street-Art-Künstler Fairey 1989 noch als Designstudent für sich entdeckt. Zusammen mit dem Slogan „Obey“ – gehorche! – klebte er seine Sticker-Propaganda, die auf die Machtlosigkeit normaler Menschen anspielte an Hauswände und Straßenlaternen von Los Angeles bis Berlin.
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Die Galerie Ernst Hilger präsentiert mit „GOLDEN FUTURE“ die erste Einzelausstellung von Shepard Fairey im deutschsprachigen Raum. Der Künstler, der auch unter seinem Pseudonym „Obey Giant“ bekannt wurde, hat seit 1989 immer wieder mit seinen politisch motivierten Werken (z.B. Obama Poster) auf sich aufmerksam gemacht und ist mit Bansky einer der wichtigsten Vertreter der „Street Art“.
Mit „GOLDEN FUTURE“ setzt Shepard Fairey seine Serien „Printed Matters“ und „Damaged“ fort. Sein Fokus auf gedruckten Materialitäten versteht sich als Teil einer Massenproduktion, kreiert für eine Massenkultur. Sodann dieser Kanal geöffnet wurde, scheint die Beeinflussung und Einflussnahme flächendeckend am stärksten. Shepard Faireys Ikonografie setzt sich aus einem harmonischen Zusammenspiel von Schönheit und Klarheit in Form- und Farbgestaltung zusammen, die auf zweitem Blick die gesellschaftspolitische Relevanz aufzeigt. In den neuen Serien scheinen es weniger die prominenten amerikanischen Repräsentanten auf das „Cover“ geschafft zu haben, als die Protagonisten des „America First“ Prinzip. Die Auseinandersetzung mit kritischen Themen weicht anfänglich scheinbar innewohnenden Optimismus in seinen Arbeiten. Obwohl diese Sicht eine oberflächige ist, denn die Arbeiten weisen den doppelsinnigen Charakter auf und sind ein kritisches Darstellen der derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Umständen der Masse.
Hope – Damage – Golden Future.
Golden Future als Inbegriff von Aufbruch, Gründerzeit, Gold und Reichtum. Shepard Fairey ist ein Aktivist. Er nützt Internet und soziale Medien, um seine künstlerische Propaganda vorwärts zu treiben. Er stellt jedoch sogleich diese neue Art der Kommunikation in Diskussion, indem er beleuchtet wie diese scheinbare Demokratie konstruiert wird. Immer mit der Idee, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. „André the Giant“, Shepard Faireys Ikonisierung des Gesichts des französischen Wrestlers, der früh an einer Wachstumsstörung verstorben ist, markiert seinen künstlerischen Durchbruch und findet sich in fast allen seiner Arbeiten wieder. Er fungiert wie ein Wächter über sein eigenes Werk auf physischer und intellektueller Basis.
Shepard Fairey selbst ist Gründer einer Druckerei, Designagentur, eines Modelabels „OBEY clothing“ und der Kunst- und Kulturzeitschrift Swindle Magazine.
Er gestaltet Plattencover. Er tritt als DJ Diabetic auf und hatte auch einen Gastauftritt in der Kultserie „The Simpsons“.
Popkultur in Reinform – dem Konzept der „Factory“ Andy Warhols nicht unähnlich.Im Rahmen der Ausstellung „Golden Future“ wird Shepard Fairey ein Monumentalwerk am Wiener Flughafen gestalten. Dieses Mural am Terminal 1a wird von jedem Besucher zu besichtigen sein. Die Entstehung wird in die Zeit von 23. – 25. Mai 2018 fallen.
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