Im Kampf gegen Graffiti setzt die Stadt Graz neuerdings auch auf ganz spezielle Anti-Graffiti-Fassaden. Eine Schicht verhindert, dass der aggressive Lack bis tief in die Fassade eindringt – Graffiti lassen sich mit imprägnierten Tüchern entfernen.
Richard Kuhn versah das Augarten-WC mit einer Anti-Graffiti-Fassade. Rechts: Fehlt eine solche Schicht, können Graffiti dennoch mittels „Unterdruckstrahl“ entfernt werden
Für die einen ist es Kunst, für andere bloß Vandalismus. Und so können sich Sprayer auch in Graz im besten Fall auf einer bereitgestellten Straßenbahngarnitur verwirklichen – im schlimmsten Fall jedoch hinterlassen sie ihre Graffiti auf den Mauern dieser Stadt. Was Jahr für Jahr Schäden über Hunderttausende Euro verursacht.
Für die Stadt Graz sind das Hunderttausende Anlässe, etwas zu unternehmen: Nein, verhindern lassen sich Sprayerattacken nicht – aber man könne die Sanierungskosten möglichst gering halten. Daher setzt man neuerdings auf Anti-Graffiti-Fassaden.
„Graffiti Remove“
Für ein Pilotprojekt im Auftrag der Stadt – und auf Betreiben des früheren VP-Mandatars Bernhard Kraxner – legte die Firma „Graffiti Remove“ im Grazer Augarten los: Die Mauern der häufig von „Verzierungen“ betroffenen WC-Anlage wurden mit einem speziellen Anstrich versehen. „Wie eine Art transparenter Nagellack verhindert diese Schicht, dass der aggressive Lack der Sprayer bis tief in die Fassade eindringt“, verraten Richard Kuhn und Thomas Pühringer. „Ein Graffito auf einer solchen Mauer lässt sich leicht mit imprägnierten Tüchern entfernen.“
Die Anschaffung einer solchen Fassade rentiere sich gerade im innerstädtischen Bereich. Kuhn: „Sie schützt ja auch vor Tierurin und ist witterungsbeständig.“
Hält dieses Pilotprojekt, was es an Kostenreduktion verspricht, ist eine Ausweitung geplant: „Teilweise könnten wir dann auf eigene Werkstätten zurückgreifen“, so Günter Hirner, Geschäftsführer des städtischen Bau- und Gebäudemanagements (GBG).