Category Archives: Der Standard

Dosenkavaliere: Wenn die Graffitis legal sind (derstandard.at)

Graffitis sind mehr als Schmiererei und Vandalismus. Street-Art-Büros wollen versuchen, die Kunstform auch in Österreich voranzutreiben. Und das mit teils atemberaubenden Arbeiten

Ein Zischen, als würde sich jemand die Haare frisieren, ein fast durchsichtiger Sprühnebel aus der Metall dose – erst als die Partikel auf die Fläche prallen, geben sie ihre Farbe preis. Ein Strich, ein Ruck mit dem Arm. Grün, etwas heller als die Schicht darunter. Für ein paar Sekunden glänzt die Wand, die Farbe trocknet und wird matt. Der saure Geruch bleibt. „Das machen wir jetzt seit acht Tagen“, sagt Paul Hofmann. Er wiederholt lauter: „Das machen wir jetzt seit acht Tagen.“ Man hat ihn durch die Gasmaske erst nicht verstanden.

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Mit einem Graffiti-Künstler durch die Stadt (Derstandard.at)

Das Wien-Museum zeigt eine Ausstellung über Street-Art. Den Architekten ist das Besprühen ein Gräuel. Ein Spaziergang mit dem Graffitikünstler Friend durch den Wiener Untergrund

Stellt den Rucksack nieder, packt die Dosen aus, kramt aus einem weißen Plastiksackerl die Caps heraus, die dünnen, die normalen und die Fat Caps, die zum dicken Aufsprühen der Farbe, steckt sie auf die Dosen, zieht sich die Handschuhe an und fängt an zu schütteln. „Dieses Piece da habe ich 2018 gemalt, die Farbe hat gut gehalten“, sagt Friend, „aber irgendwer hat es vor ein paar Monaten gecrosst.“ Deutet auf die rote Schrift, die das alte Bild überdeckt: Go home, fucking pussy! „Jetzt ist es an der Zeit, der Stadt ein neues Piece zu schenken.“ Warum ausgerechnet hier? „Ich liebe diesen Ort.“

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Schön, schiach, scharf, süß: Street-Art in Wien ist in Gefahr (derstandard.at)

Die junge Kunstform wird immer mehr vom Markt und dessen finanziellen Interessen vereinnahmt

Hör sofort auf zum Hiasln!“ Dem kleinen Hansi fiel vor lauter Schreck und Schuldbewusstsein der Ziegelsplitter aus der Hand, mit dem er Mauern und Türen bemalt hatte. Dabei waren seine Zeichnungen so schön geworden! Seinem Papa war’s mehr als peinlich, hundertmal entschuldigte er sich beim Hausbesitzer – kein Geringerer als der Prälat des Stiftes Dürnstein in der Wachau. Doch der war unerwarteterweise ganz derselben Meinung wie Hansi und schenkte dem offensichtlich künstlerisch begabten Bub Papier und Stifte.

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Calle Libre: Von Grätzelaufhübschern und Vandalen (Derstandard.at)

Urbane Ästhetik: Zum siebenten Mal startet das Festival am Samstag und bringt Farbe in Wiener Grätzel. Ein Blick in die heimische Street-Art-Szene

Jeder kennt Banksy und Obey, aber das war’s dann auch.“ So lapidar fasst Jakob Kattner das gesellschaftliche Allgemeinwissen über Street-Art zusammen. Der hauptberufliche Kreativdirektor von Warda Network dissertierte über urbane Kunst in Lateinamerika. Das war der Startschuss zu seinem Calle-Libre-Festival, Wiens einzigem Street-Art-Festival, das genau diese urbane Kunst hier auch heimisch machen sollte. 2014 gründete er es im Ehrenamt – nicht zuletzt, damit die Leute nicht nur Banksy kennen.

Wobei Street-Art-Festival gar nicht der ideale Begriff ist, um Calle Libre zu beschreiben. Die großen, oft sehr bunten und fröhlichen Hauswände, die im Rahmen des Festivals legal entstehen und das Stadtbild nachhaltig bereichern, sind sogenannte Murals, „große, figürliche Darstellungen, die für Betrachter leichter zugänglich sind, da sie oft einfacher zu entschlüsseln sind als die klassischen Graffitischriftzüge“, wie Stefan Wogrin, Graffitikünstler und Kunsthistoriker, der mit seiner Plattform spraycity.at die Szene in Österreich beobachtet und dokumentiert, erklärt.

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Banksy aus der Retorte (derstandard.at)

Der berühmte Street-Art-Künstler Banksy begeistert Millionen. Daraus schlagen unautorisierte Ausstellungen Kapital, ab nächster Woche auch in Wien

Wiener Fake-Gastspiel
Ein gänzlich anderes Kapitel sind Ausstellungen, die unautorisiert und ohne Absprache mit Banksy veranstaltet werden. Sie haben keinen musealen Anspruch, allenfalls einen dokumentarischen. Die Organisatoren liefern Banksy aus der Retorte und schlagen aus seiner Bekanntheit Kapital.

Der Künstler bezeichnet sie als „Fake“ und listet die Stationen samt Eintrittspreis auf seiner Website. Bislang gab es 27 solcher „Events“, in denen Fotos seiner Graffitis und unautorisierte Reproduktionen gezeigt wurden, garniert mit „originalen“ Drucken.

Darunter waren elf The Art of Banksy titulierte Schauen der türkischen Veranstaltungsagentur Istanbul Entertainment Group, die sie laut eigenen Angaben konzipierte und kuratierte. Seit 2016 tingelt dieses Jahrmarktformat durch diverse Länder. Nun steht Wien auf dem Programm, ab 23. Juli (bis 4. Oktober) findet das Gastspiel in den Sofiensälen statt. Als Co-Produzent fungiert ein rumänisches Unternehmen.

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Österreichischer Galerist fahndet per Zeitungsinserat nach Banksy (derstandard.at)

Durch einen Aufruf an „the mysterious Banksy“ soll der öffentlichkeitsscheue Künstler für eine Ausstellung in den „Hor(s)t der Kunst“ in Bregenz gewonnen werden

Bregenz/London – Der österreichische Galerist und Kunstvermittler Gregor Koller fahndet per Zeitungsinserat nach dem Graffitikünstler Banksy. Er will ihn für eine Ausstellung in der ehemaligen Adlerwarte am Bregenzer Hausberg Pfänder gewinnen. Dazu schaltete Koller mit Gleichgesinnten einen Aufruf an den scheuen Künstler in der Zeitung „Daily Telegraph“, berichten die „Vorarlberger Nachrichten“ vom Freitag.

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Bunt, humorvoll, kritisch: Wiens Corona-Street-Art (derstandard.at)

Tagesaktuelles schreibt sich ins Stadtbild ein. So wird auch Covid-19 zu Graffiti

Corona-Vorteil: Als Street-Artist ist man beim Sprayen zumeist bereits mit einer Maske ausgestattet. Dass die Sprayer nun auch das Coronavirus als Motiv und Inspiration aufgreifen, verwundert nicht, oft nimmt die Kunstform Tagesaktuelles humorvoll oder kritisch unter die Lupe.

So auch der Künstler ruin mit seiner Arbeit „Dir selbst der Nächste“, die Hamsterkäufe und gleichzeitig die Wegwerfgesellschaft thematisiert. Zu finden an der Wienzeile.

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Street Art in Wien: Sie müssen nicht mehr draußen bleiben (derstandard.at)

Bevor der Umbau beginnt, nutzt das leergeräumte Wien Museum die Baustellenatmosphäre, um heimische Street Art zu zeigen. Wir haben mit Künstlern aus der Szene gesprochen

So eine große Ausstellung mit Fokus auf die Wiener Street-Art-Szene gab es noch nicht. Im Wien Museum hat gerade Takeover eröffnet, 50 heimische Street Artists haben die zwecks anstehenden Umbaus leeren Räume am Karlsplatz bepinselt und besprayt. Die Künstler hereinzuholen (bis 1.9.) war für Kuratorin Christine Koblitz naheliegend, „weil diese Leute es gewohnt sind, aktiv ins Stadtbild einzugreifen und Räume zu verändern. Sie können mit leeren Wänden umgehen“.

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