Kaum eine Hausfassade in der Wiener Innenstadt, auf der nicht sein Name stand: Die Polizei hat am Donnerstag den Graffiti-Sprayer festgenommen, der unter dem Pseudonym „Puber“ aktiv war. Die Ermittler bestätigten einen Bericht des „Vice“-Magazins.
Am Donnerstag um 10.30 Uhr nahm die Polizei den 30-jährigen Schweizer in Rudolfsheim-Fünfhaus fest, als er über ein Dach fliehen wollte, berichtete „Vice“. Die Polizei ordnet dem Sprayer unzählige Beschmierungen an Hauswänden und öffentlichen Verkehrsmitteln zu. Wie viele es genau sind, soll nach der Auswertung der Beweismittel und der Befragung feststehen. Der Schaden soll etwa 50.000 Euro betragen.
Der Sprayer lebte in einer Wohngemeinschaft in der Ullmannstraße im 15. Bezirk, möglicherweise unter falschem Namen. Am Donnerstag läutete die Polizei nach einem anonymen Hinweis mit einem Durchsuchungsbefehl an der Tür. Sie trafen den Sprayer jedoch nicht in der Wohnung an, erzählten die Mitbewohner des Mannes dem Magazin „Vice“.
Laut Polizei gaben sie an, dass er nicht zu Hause sei. Die Mitbewohner sagten, dass ihnen die Polizei drei Namen genannt hätten, die sie nicht kannten. Später entdeckten die Beamten den gesuchten Sprayer auf dem Vordach des Hauses, über das er fliehen wollte. Er ließ sich widerstandslos festnehmen.
ORF/Mühlparzer – „Puber“ ist in der Wiener Innenstadt omnipräsent
Elektronisches Tagebuch sichergestellt
In der Wohnung stellte die Polizei Spraydosen, Skizzen und einen Laptop sicher. Der Verdächtige führte ein elektronisches Tagebuch. Am Donnerstagabend wird er einvernommen, die Daten auf dem Laptop werden ausgewertet, sagte Polizeisprecherin Adina Mircioane. Der 30-Jährige wurde wegen schwer Sachbeschädigung und Urkundenunterdrückung angezeigt. Am Freitag soll die Staatsanwaltschaft über die Verhängung der Untersuchungshaft entscheiden. Dem Mann droht bis zu fünf Jahre Haft.
„Puber“ hinterließ seinen Schriftzug auf Türen, Hausmauern und Fenstern. Vor allem in der Wiener Innenstadt zog er sich den Unmut vieler Hausbesorger zu. Wie die „Presse“ berichtet, soll er auch in der Graffiti-Szene unbeliebt gewesen sein, weil er in der Schadekgasse ein Street-Art-Kunstwerk besprühte. Das Wiener Magazin „The Gap“ und der Bezirksvorsteher von Neubau, Thomas Blimlinger, mussten ebenfalls Schriftzüge von „puber“ von ihren Büroeingängen entfernen lassen. Sie hatten sich kritisch über ihn geäußert.
Quelle: orf.at
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