Kamp – ein Gespräch über die Wiener HipHop-Szene (Mzee.com)

Es war eine kalte Winternacht in einem kleinen schwarzen Auto irgendwo auf den Straßen Münchens, als ich Kamp so richtig kennen und schätzen lernte. Es schneite leicht, neben mir saß der Typ, den ich für die nächsten Jahre großartig finden sollte – er rauchte und meinte: „Kamp ist der einzige Rapper, der viel über Liebe rappt und nie unangenehm kitschig wird.“ Er sollte recht behalten. Und ich hörte das Debütalbum „Versager ohne Zukunft“ des Wiener Rappers Kamp ab dem Tag rauf und runter.
Noch Jahre später – und auch das wissen wir alle – sollten JUICE- und ALLGOOD-Journalist:innen Kamp als ihren ungeheimen Geheimtipp handeln, als den besten deutschen Rapper überhaupt – aus Wien. Als den, der nur eine einzige Platte veröffentlicht hatte, die so roh, so ungeschliffen, so on point, so „richtiger Rap“ war. Eine Platte mit ebenso großartigen Beats von Whizz Vienna, die das, was wir als HipHop fühlten, so gut ausdrückte, gefühlte tausend Tracks beinhaltete und nie langweilig wurde. Und ich drückte sie jedem aufs Auge. „Muss man einfach gehört haben.“ Ja, ich bin eine große Freundin dieses Albums und ja, Kamp hat dann plötzlich doch noch neue Musik veröffentlicht. Vergangenes Jahr erschien „2urück 0hne 2ukunft“ – auch richtig gut, aber ich habe mich an der alten Platte einfach noch nicht satt gehört. Nicht nur an den Geschichten von Kamp und Nora, sondern auch an den Geschichten über HipHop, über Graffiti, über Wien – ich hatte immer das Gefühl, Kamp macht mit VOZ eine große Welt auf, die ich teils kenne und teils nicht, aber immer irgendwie gefühlt habe.

(…)

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