Die beschmierten U-Bahn-Waggons auf einer Polizeiaufnahme (© Polizei)
Die Polizei hat am Freitag zwei mutmaßliche Graffiti-Sprayer verhaftet. Zuvor hatten die Beamten die beiden Australier schon beim Überklettern eines Zaunes beim Bahnhof Heiligenstadt in Wien-Döbling beobachtet. Wegen der Gefahr eines Stromschlages nahmen die Uniformierten aber vorerst nicht die Verfolgung auf.
Die Männer fielen Polizisten auf, als sie einen Zaun überkletterten und zum Abstellbereich gingen. Die Beamten – sie waren wegen eines Planquadrats rund um den Bahnhof unterwegs – verzichteten zunächst auf die Verfolgung, da der Weg über stromführende Gleise führte und daher zu gefährlich war.
Teures Nachspiel droht
Beim Verlassen des Areals wurde das Duo geschnappt. Die Polizei stellte neben Spraydosen etliche Speicherkarten sicher, auf denen nun nach Fotos von allfälligen weiteren Sprühereien gesucht wird. Die Höhe des Schadens, der an den U-Bahn-Waggons entstand, konnten Polizei und Wiener Linien zunächst nicht beziffern
„Das wird richtig teuer“, meinte Answer Lang, Sprecher der Wiener Linien. Seinen Angaben zufolge entstand dem Unternehmen im Jahr 2010 durch Graffiti ein Schaden von 200.000 Euro. Werden Sprayer identifiziert, heißt es für sie zahlen. „Fünfstellige Beträge sind keine Seltenheit“, sagte Lang.
Notfalls muss die Schuld abgestottert werden: „Wir haben Leute, die seit fast einem Jahrzehnt zahlen“, so der Sprecher. Die zwei Australier im Alter von 23 und 31 Jahren befinden sich wegen schwerer Sachbeschädigung in Haft und verweigerten vorerst jede Aussage.
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Contest: Berlin anschmieren!
Die Zeitungen nennen uns „Farbschmierer“, wir würden es eher als Kunst, Meinungsfreiheit oder auch politisch motivierten Vandalismus bezeichnen. Es geht um Graffiti, um Farbe an Wänden und Zügen in der Scheißstadt Berlin.
Im Jahr 2005 fand in Berlin der erste Anti-Graffiti Kongress statt, auf Initiative von Nofitti e.V. Der Verein vom später als Stasi-Spitzel enttarnten Karl Henning kämpfte einige Jahre lang gegen das Besprühen von Wänden an. http://nofitti.blogspot.com/
Gegen die selbsternannten Saubermänner formierte sich Widerstand und 2006 fand der zweite und letzte Anti-Graffiti Kongress statt. Seitdem wird das Malen zwar von verschiedenen Sonderkommissionen und Reinigungsfirmen bekämpft, ist aber aus Berlin nicht mehr weg zudenken.
Graffiti macht nicht nur Straßen und Züge bunt, es symbolisiert auch die Unfähigkeit des Staates jeden Winkel zu kontrollieren und jede individuelle Regung zu ersticken. Um diese Bedeutung zu unterstreichen rufen wir auf Berlin anzuschmieren !
Und zwar aus einem bestimmten Anlass:
In wenigen Wochen begehen autonome Gruppen und Einzelpersonen, Jugendliche und Krawalltouristen in Berlin ein Jubiläum, 25 Jahre Erster Mai!
Für die Tage davor wird zu Insurrection Days aufgerufen http://insurrectiondays.noblogs.org/
Von Ende April bis Anfang Mai wird also unserer Stadt einiges an Aufmerksamkeit zukommen. Journalisten aus aller Welt werden Fotos von Autowracks, Barrikaden und SteinewerferInnen machen, während unsere Gäste und wir uns fragen:
in was für einer Stadt leben wir eigentlich?
In was für einer Stadt wir leben drücken auf den ersten schnellen Blick vor allem Graffitis aus.
Gibt es überhaupt welche in den von Gentrifizierung betroffenen Vierteln und welche Botschaft vermitteln sie?
Der Fernsehzuschauer oder die Zeitungsleserin in Spanien oder sonst wo registriert auch ob neben Krawall und Bullen noch was an den Wänden steht. Bilder und Parolen stecken auch Territorien in der Stadt ab, die noch nicht komplett in die Hände von Typen wie Karl Henning, Frank Henkel oder Suitbert Beulker gefallen sind.
Deshalb Berlin anschmieren!, damit es während der Insurrection Days und am 1.Mai den richtigen Hintergrund zum Abriss gibt.
Wir wollen das Berlin voll gesprüht wird, alle Häuser, alle Züge und Autos. Die Pics sollen eine Botschaft haben, gegen den Staat, gegen das Kapital, für die Freiheit… Wie Du willst.
Die Bilder die uns am besten gefallen verbreiten wir, auf Plakaten und im Internet. Schick Fotos von den besten Sprühaktionen auf Indymedia, Blogs oder id2012@riseup.net
Wir verbreiten am liebsten Bilder, wenn sie aus Straßen sind, in denen es Konflikte gibt und wenn sie eine klare Aussage haben.