05.10.2012 – WIEN UPDATE
Wien Trains U-Bahn (2 Pics)
Wien Trains (2 Pics)
Wien Street (14 Pics)
Wien Line (8 Pics)
Fünf Grazer haben seit 2009 durch Graffitis in vier steirischen Bezirken und in Wien einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro verursacht. Die Verdächtigen konnten nun ausgeforscht werden, umfangreiches Beweismaterial wurde sichergestellt.
Drei Beamte der Polizeiinspektion Karlauerstraße konnten in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Graz fünf Grazer Sprayer im Alter zwischen 21 und 23 Jahren ausforschen, die seit 2009 bis Juli 2012 in vier steirischen Bezirken – in Graz, Graz Umgebung, Weiz und Bruck – und im Stadtgebiet Wien durch Graffitis einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro verursacht haben.
Vier der ausgeforschten Täter, zwei Schüler und zwei Studenten, haben sich 2009 zusammengeschlossen, um gemeinsame Sprayaktionen zu unternehmen. Dabei haben sie Hausfassaden, Dachvorsprünge, Eingangstüren, Elektrokästen, Fassaden von E-Werken, Bahnanlagen, Bushaltestellen, Brücken und Zuggarnituren der ÖBB und der Wiener Linien mit Lackfarbe besprüht. In der Folge schlossen sich noch weitere bereits ausgeforschte Täter, Schüler, Arbeiter und ein Arbeitsloser im Alter von 16 bis 21 Jahren, dem Quartett an. Diese Personen agierten während der Aktionen entweder als Sprayer oder als Aufpasser, um die Sprayer vor herannahenden Personen und Fahrzeugen zu warnen.
Im Zuge der gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchungen konnten die Beamten umfangreiches Beweismaterial, wie rund eine Million Bilder, Videomaterial, Skizzen und Landkarten mit den Tatorten sicherstellen. Die Auswertung des Beweismaterials wird noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Ebenso wird noch gegen weitere Verdächtige ermittelt.
Die Ermittler ersuchen Geschädigte, die bisher noch keine Anzeige erstattet haben, anhand der veröffentlichten Bilder sich unter der Telefonnummer 059/133/6585 zu melden.
Mehr Fotos vom Levin Jam 2012 gibt es hier auf der Seite der Levin Statzer Foundation.
Das Graffiti Art Festival Styria 2012 steht ganz im Zeichen der „Graffiti-Kunst“. Unter professioneller Anleitung des schwedischen Graffiti-Stars „Mr. Puppet“ und des österreichischen Street-Artists „Sand One“ können sich Jugendliche und interessierte Erwachsene im Graffiti-Sprühen ausprobieren. In Form von Workshop-Reihen werden die Teilnehmer in der Leobener Rathauspassage ihre Werke auf drei Quadratmeter große Tafeln anbringen. Vorkenntnisse sind keine notwendig. Die Veranstaltung wird von der Stadt Leoben gemeinsam mit Festivalleiter Mag. Norbert Lipp durchgeführt.
„Mit diesem Graffiti Art Festival wollen wir einerseits den Jugendlichen eine weitere Möglichkeit bieten, sich kreativ zu betätigen, andererseits der Bevölkerung zeigen, dass das Sprühen von Graffitis auf genehmigten Flächen durchaus aus Kunstform angesehen werden kann. Außerdem ist es eine einmalige Gelegenheit, von internationalen Profis zu lernen“, so Kulturstadtrat Franz Valland.
Mr. Puppet ist ein High-Performance-Künstler und arbeitet unter anderem als Art-Director und Designer für Marken wie Adidas und Nike. Seine Werke sind in vielen berühmten Galerien und Museen etwa in Amsterdam, Paris oder Los Angeles ausgestellt. Mr. Puppet wird seine Spuren und einen kunstvollen Blickfang auch in der Leobener Innenstadt hinterlassen.
Die Workshop-Arbeiten werden bei einer Ausstellung, die am 19. Oktober 2012 in der Kunsthalle Leoben eröffnet wird, der Öffentlichkeit präsentiert. Der Verein „4 Elements“ wird mit einer DJ- und Breakdance-Performance die Veranstaltung umrahmen.
Die Workshop-Einteilung sowie eine allgemeine Einführung finden für alle Teilnehmer am Montag, 15. Oktober um 17:30 Uhr, im Peter-Tunner-Saal im Congress Leoben statt.
Gesprüht wir am Mittwoch, 17. Oktober 2012, 17 Uhr, oder Freitag, 19. Oktober 2012, 14 Uhr. Dauer: ca. drei Stunden. Der Materialkostenbeitrag beträgt 20 Euro.
Information und Anmeldung unter www.leoben-kreativ.at oder telefonisch unter 03842/4062-221.
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Die Klagenfurterin „Frau Isa“ zählt zur Graffiti-Kunst-Elite.
Die gebürtige Klagenfurterin Isabella Ess alias „Frau Isa“ ist auf dem besten Weg eine namhafte internationale Graffiti-Künstlerin zu werden. Der WOCHE gab sie ein Interview.
WOCHE: Sie nennen sich „Frau Isa“ – Warum?
ISABELLA ESS: Mein ehemaliger Mitbewohner und guter Freund Paul hat irgendwann begonnen mich „Frau Isa“ zu nennen, weil ich so für ihn gesorgt habe wie eine Gouvernante oder Oma.
Wie sind Sie Graffiti-Malerin geworden?
Ich habe mit sechzehn Jahren spontan begonnen und bin dabei geblieben. Es hat mir Freude bereitet.
Worin liegt die Faszination für Graffiti?
Die Technik ist für mich das interessanteste an Graffiti. Man hat unendliche Möglichkeiten und fast keine Einschränkungen. Jeder Stil findet seinen Platz. Natürlich ist es auch reizvoll in diesen Dimensionen zu arbeiten und das auch noch im öffentlichen Raum. Das ist was anderes als auf Leinwand.
Wo ist die Grenze zwischen Vandalismus und Kunst?
Für mich ist es sofort Vandalismus wenn man etwas zerstört was einem nicht gehört. Manchmal kann Vandalismus auch Kunst sein aber das ist eine komplizierte Angelegenheit. Absolut unverständlich ist für mich das Beschädigen, und es ist definitiv eine Beschädigung, von historisch wertvollen Gebäuden.
Woher holen Sie sich die Anregungen und Ideen?
Die Einfälle kommen spontan, manchmal arbeitet man länger an Ideen. Inspiration kann man aber überall finden.
Wie hat sich die Szene in Klagenfurt bzw. Kärnten entwickelt? Gibt es überhaupt eine Graffiti-Szene?
Bei meinen Kärntenaufenthalten merke ich, dass sich nicht viel tut. Früher wars lebendiger.
Sie sind eine namhafte Künstlerin in Österreich und darüber hinaus. Es heißt immer, dass der Prophet in der eigenen Heimat nichts Wert ist – wie waren denn Ihre Anfänge in Klagenfurt?
Ich wurde in Klagenfurt von Anfang an akzeptiert. Wahrscheinlich deshalb weil ich mit meinen Bildinhalten nie provoziert habe. Im Ausland werde ich aber schon anders behandelt. Nennen wir es künstlerisch wertvoller vielleicht. Aber es wird auch in Österreich langsam besser, immerhin habe ich im November eine Ausstellung in Klagenfurt, im Artlane.
Welche Motive malen Sie am liebsten?
Mir geht es meistens mehr um die Stimmung als um die Motive selbst. Meine Bildinhalte werden aber oft als märchenhaft beschrieben. Und wie es in den Märchen meistens so ist, schwingt auch immer wieder was furchteinflösendes mit. Das machts ja so spannend…
An welchem Projekt arbeiten Sie zurzeit?
Momentan arbeite ich viel mit meinem Kollektiv ,The Weird‘ – wir haben diese Tage eine große Ausstellung in Berlin. Das nächste große Projekt ist die Ausstellung in Klagenfurt mit meinem Verlobten. Zwischendurch beschäftige ich mich mit kleineren Arbeiten, Illustrationen und anderen Aufträgen.
Kann man Ihre Graffiti-Kunst auch kaufen bzw. kann man Sie „buchen“?
Ja, ich verkaufe Leinwände und auch Drucke, und man kann mich auch für Wandgestaltungen beauftragen.
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