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Bahnwärterkind, Theatermacherin, ÖBBler. Porträt eines Orts in vielen Geschichten
war zäh, der Wiener Nordwestbahnhof. Als Ernst Brückler Ende der 1960er am Bahnhof als Speditionslehrling anfing, wurde ihm bereits das Aus des Areals von den älteren Kollegen prophezeit. Gewöhn’ dich nicht, hieß es. Bald kommen wir weg.
Es wurde 2022, bis das endgültige Aus verkündet wurde. Und 2024, bis die Abrissarbeiten beginnen (sollen) – beim Nordwestbahnhof weiß man nie, sagen die mit dem Ort Verbundenen. Bevor Wohnungen für 16.000 Menschen und 5000 Arbeitsplätze entstehen, dokumentieren die Künstler und Architekten Michael Zinganel und Michael Hieslmair von Tracing Spaces, was an diesem Ort geschah. Es ist einiges. Auch wenn der Bahnhof lange schon „nur“ mehr für Güter benützt wurde und ein unterbelichtetes Dasein in der Stadtchronik und der öffentlichen Wahrnehmung spielte. Neben den großen, den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen gibt es die persönlichen Geschichten. Von der Mama, die sich ärgerte, weil die Dampflok die frische Wäsche immer mit Russ beschmutzte. Von den skandinavischen LKW-Fahrern, die in den Siebzigern die Tetra Paks brachten – sehr neu – und im Nebengeschäft die Pornoheftchen. Oder von dem Glück, das einen Graffiti-Künstler erfasst, wenn er mitten in der Stadt auf der weiten, stillen Fläche einen Güterwaggon besprayt und ihn nach Monaten dann in Wels vorbeiziehen sieht.
Den Radiobeitrag gibt es hier.
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