Obwohl es immer wieder spektakuläre Spray-Aktionen gibt, geht die Zahl der Beschmierungen und Beschädigungen stetig zurück.
Wien. 221.000 Euro gaben die Wiener Linien noch 2011 für die Beseitigung von Graffitis und Schmierereien in U-Bahnen und Bims aus. 2012 waren es hingegen „nur“ 160.000 Euro. Die Strategie der Wiener Linien scheint aufzugehen. Gemeinsam mit der Polizei werden Schüler und Jugendliche bei Vorträgen sensibilisiert. „Graffitis sind kein Kavaliersdelikt. Wer erwischt wird, für den wird es teuer“, ist die Botschaft der Wiener Linien.
Strategie wirkt.
Im Vergleich zum Vorjahr sparten die Wiener Linien 60.000 Euro an Reinigungskosten ein. Trotzdem: Der harte Kern der Sprayer lässt sich von seiner „Kunst“ nicht abhalten. Immer wieder kommt es zu spektakulären Spray-Aktionen. Zuletzt erregte eine Gruppe Nackt-Sprayer großes Aufsehen.
Nur saubere Züge.
Das Werk der Sprayer bekommen die Fahrgäste aber nur selten zu sehen. „Beschmierte Züge werden aus dem Verkehr gezogen und gereinigt“, sagt ein Sprecher der Wiener Linien. Die Sprayer wollen, dass viele ihre Werke sehen. Das verhindern die Wiener Linien systematisch. Auch diese Strategie schrecke viele Sprayer ab. Außerdem werden Graffitis dokumentiert, falls der „Künstler“ später ausgeforscht wird, und ausnahmslos bei der Polizei angezeigt. (ber)
Österreich, 11.02.2013
(Nachtrag zu: Vorträge in Schulen: Weniger Beschmierungen in Öffis )
„Vorschlag. Schmiererei oder unangepasste Kunst -das ist Ansichtssache: Die Wiener Linien geben jedes Jahr Hunderttausende Euro für die Beseitigung von Graffitis aus. Trotzdem versuchen es die Sprayer immer wieder. Bis vor wenigen Jahren mussten regelmäßig Hauswände dran glauben – dann erfand die Stadt die „Wiener Wand“. Freigegebene, „legale“ Wände, die jeder nach Lust und Laune besprühen kann, ohne Schaden anzurichten. Das Konzept könnte man auch auf die Wiener Linien umlegen: Ein „Wiener Zug“, der -als besondere Attraktion – besprüht durch die Stadt fährt. Dafür lassen die Sprayer dann die anderen Garnituren in Ruhe.“
Österreich, Wien Standpunkt, 11.02.2013