Jeden Tag werden rund 33 Autos in Wien beschädigt, manchmal auch Streifenwagen.
Für steirische Polizisten ist die Bundeshauptstadt ein heißes Pflaster: Mittwochfrüh fanden sie ihren Streifenwagen vor dem Hotel „Urania“ in Wien-Landstraße übel zugerichtet vor. Auf den Scheiben des Wagens hatten Unbekannte mit einem silberfarbenen Spray Kreissymbole aufgemalt, die mit etwas Fantasie der Anarcho-Szene zugeordnet werden können. Zudem hatten die Vandalen auch alle vier Reifen aufgestochen. Dass Streifenwagen der Polizei absichtlich beschädigt werden, kommt „nicht oft“ vor, bestätigt Thomas Keiblinger von der Wiener Polizei.
89 Autos am Tag
Normalbürger laufen dagegen öfter Gefahr, das Opfer von Vandalen zu werden. Im Durchschnitt wurden in Österreich im vergangenen Jahr täglich 89 Autos beschädigt – etwa 33 davon alleine in Wien. Nur in 13 Prozent der Fälle werden die Täter ausgeforscht. „Die Klärung solcher Delikte gestaltet sich sehr schwierig“, sagt Keiblinger.
Die Gründe: „Die Beschädigungen passieren meistens in der Nacht und die Menschen merken das erst später. Sie können keinerlei Angaben zum Täter machen. Somit gibt es auch keine Ermittlungsansätze.“
Sollten die Schuldigen doch gefunden werden, drohen bis zu sechs Monaten Haft, wenn der Schaden nicht mehr als 3000 Euro beträgt.
Das Besprühen eines Polizeiautos wird hingegen – egal, wie hoch der Schaden ist – immer als schwere Sachbeschädigung gewertet. Dafür drohen den Vandalen bis zu zwei Jahre Haft.
Auch bei der Bahn leidet man unter dieser „kreativen“ Unsitte. „Das ist ein Problem, das uns einfach das ganze Jahr über beschäftigt“, sagt ÖBB-Sprecher Michael Braun. Durch die Kunstwerke der Sprayer – seien es großflächige Graffiti-Bilder oder kleine Zeichnungen – entstanden der Bahn im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Euro Schaden. Dabei geht es nicht nur um den materiellen Schaden. „Die Sprayer unterschätzen oft die Gefahr, wenn sie über die Gleise zu einem abgestellten Zug gehen. Unsere Züge fahren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h“, sagt Braun.
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