„AMSTETTEN. Vandalen haben mit Farbspraydosen das Haus heimgesucht, in dem der Inzestvater Josef. F. seine Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangengehalten und vergewaltigt hat. Die Graffiti zeigen einen Schriftzug „In Bad Memory J. F.“, daneben haben die Schmierfinken beim Hauseingang mit einer Schablone ein Porträt des zu lebenslanger Haft Verurteilten an die Wand gemalt.
Normalerweise gelten solche Verunstaltungen als Sachbeschädigungen und werden strafrechtlich verfolgt. Weil es sich bei dem Gebäude aber um ein Abbruchhaus handelt, das demnächst dem Erdboden gleichgemacht werden soll, fehlt der Polizei eine Handhabe. Nach den unbekannten „Malern“ wird daher auch nicht gefahndet. (feh)“
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Category Archives: OÖNachrichten
„NEUHOFEN/KREMS. Insgesamt 26.000 Euro Schaden verursachten neun Jugendliche, die als „Crime Boys Neuhofen“ innerhalb eines Jahres zahlreiche Gebäude und Bahnhöfe mit Graffiti verunziert haben. “
Hinter den „Crime Boys Neuhofen“ stecken neun Burschen zwischen zwölf und 19 Jahren. Seit einem Jahr haben sie im Raum Neuhofen an der Krems immer wieder öffentliche Einrichtungen, Busse und Privathäuser mit Graffiti beschmiert. „Es gab deshalb verstärkte Streifen. Eines Nachts haben wir dann einen Burschen mit Spraydosen erwischt“, sagt ein Polizist.
Da alle Graffiti die Signatur der Gruppe, „CBN“ für „Crime Boys Neuhofen“, trugen, konnte schnell geklärt werden, wie viele auf das Konto der jungen Männer gehen. Der Schaden beträgt mindestens 26.000 Euro. „Sie haben angekündigt, Schadenswiedergutmachung leisten zu wollen, bisher ist aber noch nichts passiert“, sagt die Polizei. Die Spur der Jugendlichen zog sich bis zum Wiener Bahnhof, wo ebenfalls eines ihrer „Werke“ gefunden wurde. Aber auch in den Bahnhöfen in Wartberg, Neuhofen, Kematen und St. Marien sollen sie ihre Graffiti hinterlassen haben.
„Ein Unrechtsbewusstsein war nicht wirklich vorhanden. Das Motiv dürfte Langeweile gewesen sein“, sagt die Polizei. Die Mitglieder der Gruppe wurden wegen schwerer Sachbeschädigung angezeigt. Zwei sind mit zwölf und 13 Jahren allerdings noch straf-unmündig.
Statistik:
Während im Jahr 2009 in ganz Oberösterreich noch 1038 Fälle von Graffiti angezeigt wurden, waren es 2010 nur noch 545. Das bedeutet einen Rückgang von 47,5 Prozent. Aufgeklärt werden konnten 2009 insgesamt 444 Fälle, 2010 waren es 176.
Auch in Linz gingen die Anzeigen wegen Graffiti von 580 im Jahr 2009 auf 166 Anzeigen (davon 35 aufgeklärt) 2010 zurück.“
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„Dieser Künstler hat nichts zu befürchten: Auf einigen Flächen darf in Linz legal gesprayt werden, wie hier in der Nähe der Europaschule. Bild: Wakolbinger
LINZ. Sie besprühen Hallen, Mauern oder Unterführungen. Früher war das illegal – heute gibt es Flächen, auf denen das Sprühen erlaubt ist. Die OÖNachrichten haben die Linzer Graffitisprayer einen Tag lang begleitet.
Der Geruch von Lack liegt in der Luft, konzentriert starren die drei Jugendlichen auf ihre Schriftzüge. Mit einem konstanten Zischen entweicht der Lack aus den Sprühdosen – die Betonmauern in der Nähe der Europaschule werden zusehends bunter.
„Der farbliche Übergang gefällt mir schon echt gut“, sagt Tim Reiche zu seinem Kollegen und betrachtet dessen halbfertiges Werk mit fachmännischem Blick. Der 21-Jährige wuchs in Berlin mit Graffiti auf, übersiedelte später in die Stahlstadt. „Die Begeisterung fehlt hier etwas, obwohl Linz ja eigentlich eine Künstlerstadt ist“, sagt der Deutsche. Warum? „Die meisten Jungen gehen am Wochenende nur saufen, und unter der Woche einkaufen und konsumieren.“
Dafür ist der Jugendliche damit zufrieden, wie man in Linz mit dem Thema umgeht. „Für die wenigen Graffitisprayer in Linz gibt es viele Flächen, wo man legal sprayen darf“, erzählt Reiche. Bei der Untergaumberg-Unterführung, bei der Europaschule und an einigen anderen Plätzen darf der Kreativität freier Lauf gelassen werden.
Blaulicht, Beschimpfungen
Trotzdem kommt fast jedes Mal die Exekutive, wenn die Graffitisprayer am Werk sind, erzählt der 21-jährige Sebastian Steininger. „Passanten rufen die Polizei, weil sie nicht wissen, dass man hier legal sprühen darf.“ Hin und wieder werde man auch beschimpft, fügt der Student hinzu – es gebe aber auch viele positive Rückmeldungen.
Im vergangenen Jahr wurden 166 Fälle von illegalen Graffiti angezeigt. „Die Jugendlichen sind sich oft nicht bewusst, dass es sehr teuer werden kann, wenn sie erwischt werden“, sagt der stellvertretende Linzer Polizeidirektor Erwin Fuchs.
Einige stört das nicht, ganz im Gegenteil. „Illegal sprühen gibt einem einen gewissen Kick – aber man sollte gut rennen können“, sagt Martin T. (Name von der Redaktion geändert).“
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„FREISTADT. Zwei Jugendgruppen, die für zahlreiche Sachbeschädigungen im Raum Freistadt verantwortlich waren, konnten von der Polizei ausgeforscht werden. Die acht Jugendlichen hatten im Zeitraum vom 12. bis 15. November Hausfassaden, Fahrzeuge und Elektroverteilerkästen mit Graffiti beschmiert. Umfangreiche Erhebungen führten schließlich auf die Spur der zum Teil Unmündigen. Als Grund für die Graffitis nannten sie Langweile und das Nachahmen eines Internetvideos.
Der dadurch entstandene Sachschaden wird von den Jugendlichen wieder behoben, einige Objekte wurden bereits gereinigt. Im Zuge der Ermittlungen konnten noch zwei weitere Sachbeschädigungen sowie ein Gelddiebstahl geklärt werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 14.000 Euro.“
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„SCHÄRDING. Schrille Farben und starke Linien prägen seine Kunstwerke. Für unsere Region ungewöhnliche Kunstwerke. Graffiti-Künstler Thomas „Tom“ alias „Case“ zeigt die positive Seite der oftmals umstrittenen Kunst auf.
Schärdinger Volkszeitung: Graffiti wird von vielen Leuten als Schmiererei empfunden, wie sehen Sie das?
Case: Natürlich ist es verständlich, wenn sich ein Hausbesitzer über „unleserliche Schmierereien“ an seiner Hausfassade aufregt. Es gibt aber auch legale, qualitativ hochwertige Bilder mit vielen Farben, einem schönen Hintergrund und Figuren, in die die Künstler viel Zeit und Geld investieren. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass solche Produktionen in der Bevölkerung durchwegs positive Resonanz erhalten. Als bestes Beispiel hierfür dient der Donaukanal in Wien. Dieser hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Freiluftgalerie entwickelt, die von den Wiener Spaziergängern größtenteils mit viel Interesse angenommen wird.
Volkszeitung: Wie sehen Sie illegales Graffiti?
Case: Nun ja, Graffiti hat sich ursprünglich aus der Illegalität heraus zu einer mittlerweile sehr beachtlichen Subkultur entwickelt. Demnach lässt sich legales und illegales Graffiti kaum trennen. Im Endeffekt ist und bleibt beides Graffiti. Es gibt Sprüher, die ausschließlich legale Bilder malen und andere, die wiederum nur illegal malen. Ich denke, man kann das nicht pauschal erklären. Jeder Sprüher wird, für das was er macht, wohl seine eigenen, sehr individuellen Beweggründe haben.
Volkszeitung: Kann man Ihre Ausstellung als Beweis sehen, dass Graffiti nicht zwangsweise negativ behaftet sein muss?
Case: Ja, sicher! Warum nicht? Ich denke, dass jede Ausstellung, die sich mit diesem Thema beschäftigt, als Beweis dafür gesehen werden kann. Vielleicht können so Vorurteile gegenüber Graffiti abgebaut werden. Graffiti hat sich in den letzten zehn Jahren rasant weiterentwickelt und ich finde es toll. dass es mittlerweile auch in den Galerien angekommen ist.
Volkszeitung: Wie sind Sie zu dieser Kunstform gekommen?
Case: Das erste Mal wahrgenommen habe ich Graffiti bei einer Zugfahrt nach München. Ich war damals vielleicht neun, zehn Jahre alt und als der Zug Richtung Bahnhof rollte, fielen mir die vielen bunten Bilder entlang der Zugstrecke auf. Ich war sofort begeistert von den Farben und Motiven und beschloss, dass ich das später auch machen will. Allerdings sollte das noch eine Weile dauern.
Volkszeitung: Sind die Farbdosen nicht recht teuer?
Case: Ja, leider. Graffiti ist ein sehr kostspieliges Hobby. Für eine schöne, große und bunte Wandproduktion muss man schon mit siebzig Euro aufwärts kalkulieren. Ich bin zum Glück allerdings mittlerweile in einer Position angelangt, in der ich nicht für jedes Bild selbst aufkommen muss.
Volkszeitung: Demnächst haben Sie Ihre Ausstellung im Foyer des Kubinsaals, an welche Zielgruppe richtet sich Ihre Kunst?
Case: Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch nicht allzu viele Gedanken gemacht. Man könnte meinen eine Graffitiausstellung ziele hauptsächlich auf eine jüngere, offene Generation ab, wahrscheinlich wird das auch der Fall sein. Ich persönlich freue mich einfach über jeden interessierten Besucher. Dabei spielt das Alter keine Rolle.
Volkszeitung: Ist es Ihre erste Ausstellung?
Case: Ja, das ist meine erste Ausstellung. Ich freue mich, diese in meiner Heimatstadt veranstalten zu dürfen.
Volkszeitung: Welche Ziele haben Sie sich gesteckt? Wo möchten Sie noch gerne ausstellen?
Case: Wenn alles gut und nach meinen Vorstellungen läuft, werde ich nächstes Jahr mit ein paar anderen Künstlern in Wien ausstellen. Ansonsten möchte ich weiterhin schöne, aufwändige Wandproduktionen malen, meinen persönlichen Stil weiterentwickeln und so meinen kleinen Teil zur Graffitiszene in Österreich beitragen.“
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„20.000 Euro Schaden verursachten Sprayer die in der Nacht auf den 26. April vier Eisenbahngarnituren mit Graffiti besprühten. Die Garnituren standen im Bahnhog Peuerbach.“
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