Graz, eine grenzenlose Galerie für Schriften, Symbole und Zeichnungen, Schablonenarbeiten
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Graz, eine grenzenlose Galerie für Schriften, Symbole und Zeichnungen, Schablonenarbeiten
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ENNS. Mit diesem Projekt beweisen mehr als 20 Schüler der HS 2 Enns und der Polytechnischen Schule, dass ihnen ihr Umfeld sehr wohl ein Anliegen ist: Sie gestalteten gemeinsam mit den Ennser Streetworkern den Busbahnhof beim Schulzentrum neu.
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Die Wiener Linien setzen bei Schadensfällen oder Unfallmanagement auf Software-Lösungen und auf (Un)wetterfeste Konstruktion von Beko.
Starke Unwetter und orkanartige Stürme führen immer wieder zu Fahrbehinderungen, abgerissenen Oberleitungen, Stillständen wegen Überflutungen in Unterführungen, Zusammenstößen oder zum Erliegen des Individualverkehrs. Die meisten Schäden entstehen aber im täglichen Betrieb durch Verunreinigungen, eingeschlagene Scheiben, Oberleitungsschäden oder durch Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen.
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Sie sprayen gegen soziale Missstände an und malen auf Hauswänden ihr Lebensgefühl in den buntesten Farben aus: Graffiti ist Ausdruck kultureller Identität und politischer Haltung. Und doch schon längst mehr als nur das.
In jüngerer Zeit halten Graffiti Artists immer stärker Einzug in den etablierten Kunstbetrieb. Und auch die Marketinginteressen der Wirtschaft entdecken die kulturellen Codes dieser Subkulturen. Diese Wechselwirkung verändert auch die Szene selbst. Immer mehr Graffiti Artists machen ihre Arbeit zum Beruf.
Die vermummte Anonymität hält sich. Sie dient den Illegalen als Selbstschutz und gehört auch bei den Legalen oft einfach dazu.
Graffiti sind heute ein fester Bestandteil der Urbanität. Die Szene ist bunt und vielfältig. Viele Sprayer sehen sich selbst als Teil der Hip-Hop-Kultur.
Der kultur.montag macht einen Streifzug durch die Grazer Graffitilandschaft.
TV-Beitrag: Hansjürgen Schmölzer
Heute, 23.00 Uhr, ORF2
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Wien ist acht Tage lang der Nabel der Urban Art – Das zum dritten Mal stattfindende „BLK River“-Festival stellt internationale Street-Art-Künstler vor
Von einigen ihrer Projekte weiß aber selbst der Festivalleiter nichts.
Wien – Künstler oder Verbrecher? Bei der Gruppe Wojna („Krieg“) gehen die Meinungen auseinander: „Für das russische Kulturministerium sind wir Künstler, für das Innenministerium nicht“, sagt Wojna-Mitglied Yana Sarna. Für ihre Aktion Dick captured by KGB (2010) sprach man ihnen einen wichtigen Kunstpreis zu, was Kontroversen verursachte: Sie hatten einen 65 Meter hohen Penis auf die Litejny-Zugbrücke in St. Petersburg gemalt – der Standard berichtete. Beim Hochklappen der Brücke signalisierte sie dem gegenüberliegenden Gebäude des Inlandsgeheimdiensts FSB ein riesiges „Fuck you“.
Nach iher Aktion Palace Revolution, bei der als Protest gegen Korruption sieben Polizeiautos umgekippt wurden, inhaftierte man zwei Mitglieder. Nach Monaten kamen sie, auch dank der Unterstützung des international erfolgreichen Street-Art-Künstlers Banksy, wieder frei. Er spendete umgerechnet 90.000 Euro.
Nun ist das streitbare Kollektiv Gast des BLK River, dem heuer zum dritten Mal stattfindenden Festival für Urban Art. Nachdem sich Wojnas Aktionen auf russische Verhältnisse beziehen, sind ähnlich heftige Aktionen wie in St. Petersburg in Wien allerdings nicht zu erwarten. In der Festival-Ausstellung, die ein leerstehendes Gebäude in der Führichgasse 10 bespielt, zeigen sie mehrere Videos, die ihre Aktionen im öffentlichen Raum dokumentieren.
Urban Art, Street-Art oder Kunst im öffentlichen Raum? Festivalleiter Sydney Ogedan zieht keine fixen Grenzen zwischen den Disziplinen. Ein Graffito auf Leinwand oder einen von der Mauer gekratzten Banksy würde er allerdings niemals ausstellen. Letzteres sei „fürchterlich“, eine Zweckentfremdung ortsgebundener Werke. Eine antikonsumistische, antikommerzielle Einstellung, die manchen als gemeinsamer Nenner der sprühend, klebend und installativ in den Stadtraum eingreifenden Street-Art-Künstler gilt, ist für ihn kein Kriterium. „Wojna könnte man aber ganz sicher nicht für ein Kunst-am-Bau-Projekt gewinnen“.
Fast alle teilnehmenden Künstler haben Wurzeln in Graffiti, also jenen Markierungen öffentlicher Flächen mittels sogenannter Tags, die im American Graffiti Writing wurzeln. Das entstand Ende der 1960er-Jahren als Zeichen individueller Selbstbehauptung von „Underdogs“ in den New Yorker Ghettos. Wandmalerei ist, abgesehen von den Projekten am Donaukanal und am Alberner Hafen, heuer jedoch kein Schwerpunkt.
Urban-Art-Residenz im Ersten
Wesentlich ist für Ogedan, welche Rolle der öffentliche Raum in der Arbeit der Künstler einnimmt. So würde sich Festivalteilnehmer Erwin Wurm sicher entschieden gegen den Begriff „Street-Artist“ wehren, dennoch würden viele von dessen Arbeiten eher außerhalb des Ausstellungsraum funktionieren. Und so ist es für Ogedan kein Widerspruch, wenn deklarierte Street-Artists wie etwa der in Berlin lebende Amerikaner Brad Downey auch in institutionellen Räumen präsentieren. So wie Aram Barthall, dessen Offline-File-Sharing Projekt Dead Drops aktuell im New Yorker Moma zu sehen ist; oder Ivan Argote, der von der renommierten Pariser Galerie Perrotin vertreten wird. Aktuell präsentieren sie sich im „BLK River Art House“, einem von einer Immobilienfirma unbürokratisch zur Verfügung gestellten Innenstadt-Gebäude, gleich neben der Albertina. War der Fokus bisher international, sind heuer neben Wurm auch die beiden in Wien lebenden Künstler Marlene Hausegger und Leopold Kessler mit von der Partie.
Ganz so revolutionär wie die unerlaubte Aneignung öffentlichen Raums ist so ein Sponsoring durch privat freilich nicht. Aber die Frage nach den Eigentumverhältnissen in der Stadt (Wem gehört der erste Bezirk? Wessen Kultur ist hier sichtbar?) lässt sich trotzdem stellen. Dass sich Modelabels und Getränkehersteller wegen der jungen Zielgruppe regelrecht um Sponsoring reißen, sogar Street-Artists für ihre Kampagnen engagieren, stört Ogedan nicht. Letztes Jahr hat er eine Förderung der Stadt Wien erhalten und heuer darauf verzichtet; mit den Privaten verlaufe es angenehmer.
Welche Aktionen im öffentlichen Raum man erwarten kann? Ogedan: „Ich weiß selbst nur die Hälfte von dem, was gemacht wird.“ Freudvoll unberechenbar. (Anne Katrin Feßler, DER STANDARD – Printausgabe, 21. September 2011)
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Klagenfurt am Wörthersee: Art Lane Galery | Noch bis zum 24. September kann man Werke vom Klagenfurter Künstler „edelekel“ in der Art Lane Galery in der Priesterhausgasse 4H besichtigen.
Infos: www.artlane.at
Fotos gibt es hier.
Graffiti erleben in Wien ein neues Hoch, die Stadt bietet legale Wände, an der sich Graffiti-Künstler verwirklichen
Bereits zum sechsten Mal präsentierte die LEVIN STATZER FOUNDATION am vergangenen Wochenende Wiens bekanntesten jährlichen Graffiti Jam mit Beteiligung internationaler Street-Art Künstler:
CAT 22: Amsterdam, DIZER: Paris, MASON: Dortmund, MORON: Amsterdam, NUG: Stockholm, QUIK: New York, RDKU: Berlin, ROCKY: Barcelona, SCHWARZ: R. Berlin, SHER: Amsterdam, VINO: Barcelona
http://www.levin-statzer.at
„Graffiti (Einzahl Graffito) ist ein Oberbegriff für viele thematisch und gestalterisch unterschiedliche Erscheinungsformen. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass es sich um visuell wahrnehmbare Elemente handelt, welche „ungefragt“ und meist anonym, von Einzelpersonen oder Gruppen auf fremden oder in öffentlicher Verwaltung befindlichen Oberflächen angebracht werden.“
(Norbert Siegl – Institut für Graffitiforschung – http://www.graffitieuropa.org )
Die Fotoserie ist bei einem Spaziergang am Samstagnachmittag von der Donauinsel über die Fußgängerbrücke und unter der Nordbrücke entstanden.
Fotos und mehr hier: LINK
Während die altehrwürdigen Feuilletons diesseits und jenseits des Atlantiks Street-Art jüngerer Schule gerade in ihren kunsthistorisch approbierten Kanon berichtenswerter Themen einreihen, sind die Künstler selbst weiter der Verfolgung durch die Behörden ausgesetzt.
Es ist nicht Koketterie alleine, wenn Street-Artists wie Banksy und Roa nur durch ihre Werke erkannt werden wollen. Auch die Prominenz der Szene ist nicht vor Festnahmen gefeit. In der Öffentlichkeit wird nicht groß darüber gesprochen, in den einschlägigen Foren im Internet kann man sich jedoch rasch ein Bild machen. Roa sagt im Interview mit ORF.at: „Bei Street-Art weißt Du nie, was Dich erwartet. Das ist anders als im Atelier. Ich habe versucht, nicht zu viele Probleme zu haben. Trotzdem habe ich viele Polizeiautos gesehen, und ich war auf Polizeistationen.“
Unkontrollierbar wie ein Pilz
Die Strafen für Graffiti seien absurd. Es sage viel über unsere Gesellschaft aus, dass Graffiti-Writer oft härter bestraft würden als jemand, der Kinder missbraucht, so Roa. Street-Art sei sichtbar – das sei das Problem. Was hinter vier Wänden im Verborgenen geschehe, interessiere niemanden, solange die äußere Hülle in Ordnung sei. Roa erinnert an den „Fall Fritzl“ und sagt, es reiche, jeden Tag freundlich „Grüß Gott“ zu sagen, um die Nachbarn nicht weiter zu interessieren. So viel Österreichisch hat Roa bei seinem kurzen Aufenthalt schon gelernt.
Er hat sich im Lauf der Jahre eine Theorie zugelegt, warum das Bemalen von Wänden immer noch verfolgt wird. Das Problem sei, dass sich Street-Art dem Verständnis vieler Menschen entziehe, weil sie den Grundprinzipien der Gesellschaft zuwiderlaufe. Die Künstler bekämen dafür kein Geld – im Gegenteil, die Farbe koste sogar noch etwas. Man wisse nicht, wer sie seien. Graffiti würden Angst machen, weil sie sich nicht kontrollieren lassen wie ein Pilz.
Das Recht, kreativ zu sein
Genau das wiederum fasziniert die Künstler. Roa sagt: „Man hat eine Leiter und hundert Euro für Farbe – und kann viel damit machen. Street-Art ist die aufregendste Kunstform, weil es nicht darum geht, einen Zweck zu verfolgen – im Gegensatz zur Kunst davor.“ Historisch gesehen sei lange Zeit nur religiöse Kunst möglich gewesen, weil nur die Kirche für Kunst gezahlt hätte. Dann stellte sie sich in den Dienst der Noblesse, weil diese für Porträts bezahlte. Emporkömmlinge und Neureiche hätten später gerne Landschaftsbilder gekauft. Dann allerdings sei die Fotografie aufgekommen, und man habe nichts mehr malen müssen, das eine Kopie der Realität gewesen sei. Die Kunst wurde abstrakter, war aber weiter dafür gedacht, verkauft zu werden.
Roa blickt auf seinen Riesenfuchs im heruntergekommen, wildromantischen Innenhof im siebten Wiener Gemeindebezirk: „Aber das hier kannst Du nicht verkaufen. Es kostet Dich Geld – und Du musst mitten in der Nacht raus. Leute, die Züge anmalen, sind teilweise besser organisiert als Terroristen.“ Und dennoch ginge es einfach nur darum, Kunst zu machen. Das mache den Menschen Angst: „Dass Du etwas nur deshalb tust, weil Du es tun willst. Nicht weil Du berühmt werden willst oder auf eine Karriere und Geld aus bist.“ Darum geht es Roa bei der Street-Art: Sich ganz einfach das Recht zu nehmen, kreativ zu sein.
Simon Hadler, ORF.at
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